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Friedrichsbrunn Grundschule in Friedrichsbrunn: Landesschulamt hat eine Ausnahmegenehmigung erteilt.

Von Rita Kunze 06.07.2018, 09:56
Die Grundschule Friedrichsbrunn soll saniert werden.
Die Grundschule Friedrichsbrunn soll saniert werden. Archiv/Wohlfeld

Friedrichsbrunn - Das Landesschulamt hat für die Grundschulen Friedrichsbrunn, Neinstedt und Westerhausen Ausnahmegenehmigungen für die Bildung von Anfangsklassen für das Schuljahr 2018/19 erteilt. Gleichzeitig soll der Schulentwicklungsplan so fortgeschrieben werden, dass es künftig keiner Ausnahmen mehr bedürfe, die regelhaft auftreten.

Das bedeutet unter anderem, dass die Stadt Thale die Grundschule Friedrichsbrunn mit der Grundschule „Auf den Höhen“ in Thale in einem Schulverbund zusammenführt. „Das war von Anfang an unser Ziel“, sagt Thales Bürgermeister Thomas Balcerowski (CDU).

„Es ist wichtig, dass wir endlich aus der Schließungsdiskussion heraus sind.“ Die Bildung von Schulverbünden ist theoretisch ab dem Schuljahr 2019/20 möglich, teilt das Kultusministerium auf eine Anfrage der MZ mit. Das neue Gesetz trete am 1. August 2018 in Kraft, dann könnten die entsprechenden Gespräche geführt werden.

Acht Kinder in der Klasse

Die Grundschule Friedrichsbrunn soll unter dem Dach der Thalenser Grundschule organisiert und von dort aus geleitet werden. Lehrer würden zwischen beiden Standorten pendeln.

Acht Kinder werden nach derzeitigem Stand im kommenden Schuljahr die erste Klasse in der Grundschule Friedrichsbrunn bilden, in der auch Kinder aus Allrode und Güntersberge lernen. Gesetzlich vorgeschrieben sind für Anfangsklassen eigentlich mindestens 15 Schüler.

Durch das Wunsch- und Wahlrecht könnte sich die Zahl der Erstklässler in der Friedrichsbrunner Schule noch ändern, sagt der Bürgermeister, der nun auf die betroffenen Eltern setzt. „Das ist ein klares Signal, dass wir am Standort Friedrichsbrunn festhalten. Aber wir sind darauf angewiesen, dass die Eltern ihre Kinder auch dort anmelden und nicht woanders.“

Kleine Klassen haben auch Vorteile

Dass die Klassen sehr klein sind, hat nach Ansicht des Bürgermeisters einen großen Vorteil: „Man kann individuell auf die Kinder eingehen, die unterschiedlich entwickelt sind. Große Klassen sind eher eine Sünde.“

Dass die Grundschule Friedrichsbrunn eine nochmalige Ausnahmegenehmigung bekommen hat und in einem Schulverbund weiter bestehen kann, ist für Balcerowski das Ergebnis des Besuchs von Bildungsminister Marco Tullner (CDU) im Mai 2017 in Friedrichsbrunn.

Damals hatte er der Schule Bestandssicherheit zugesagt. „Ich bin froh, dass er Wort gehalten hat. Bei der herrschenden Politikverdrossenheit wäre es ein ganz fatales Zeichen, wenn ein Ministerwort nicht administrativ durchgesetzt wird.“

Er könnte sich „auf einen Deal einlassen“, hatte Tullner damals erklärt, wenn die Schule saniert und im Schulverbund geführt wird. Sie könnte damit eine der ersten im Land sein, die in einem Schulverbund organisiert ist.

Sanierung im Frühjahr 2019 geplant

Nun will auch die Stadt Thale ihren Teil der Abmachung erfüllen. „Dass wir investieren, ist ein klares Zeichen“, sagt der Bürgermeister. Für die energetische Sanierung des Schulhauses soll es Fördergeld vom Bund geben, das die Stadt einsetzen will, „wenn wir den Schulverbund bekommen, den wir beantragen werden“, sagt Thomas Balcerowski.

Dach, Fenster und Fassade sollen dann erneuert werden und für eine bessere Wärmedämmung sorgen. „Die Heizkosten zeigen, dass das dringend notwendig ist“, betont der Bürgermeister.

Begonnen werden soll mit den Arbeiten aber erst im kommenden Frühjahr, sagt er: „In Friedrichsbrunn herrscht ziemlich früh Winter. Im November kann man davon ausgehen, dass Frost herrscht. Deswegen kann man nicht im Oktober mit größeren Baumaßnahmen beginnen.“ (mz)