Fußball Fußball: Wenn der Schiri bester Mann ist
Thale/MZ. - "Der beste Mann auf dem Platz ist der Schiedsrichter", brachte ein ehemaliger erfahrener Thalenser Fußballer in der Halbzeitpause des Heimspiels gegen den SC Heudeber seine Enttäuschung über die dargebotenen Leistungen zum Ausdruck. "Unsere Mannschaft hat versucht, Fußball zu spielen, aber die Fehlerquote beim Abspiel oder finalen Pass war erschreckend hoch", lautete sein Fazit.
In der Tat, vom Glanz der jüngsten Begegnung in Aschersleben war nichts übrig geblieben. Ein einziger Torschuss von Alexander Michaelis (35.) sowie zwei Versuche von Steffen Hägemann (25., 45.) waren einfach zu wenig, um die Gäste vor der Pause in Verlegenheit zu bringen. Das Spiel über die Flügel funktionierte nicht und die Angreifer blieben über weite Strecken harmlos. Heudeber war trotz der gleichen Probleme drauf und dran, mit einem torlosen Unentschieden einen Punkt zu entführen. Allerdings hätten sie damit wohl kaum ihr Vorhaben, den "Formanstieg der Rückrunde weiter unter Beweis zu stellen", verwirklicht. So waren auch andere Zuschauer von der "lahmen Partie" enttäuscht. Ballverluste im Mittelfeld brachten mehrfach die Gäste ins Spiel, die aber im Abschluss Schwächen zeigten. Ihre besten Aktionen waren ein Schuss von Tobias Lorenz (7.) sowie ein Seitfallzieher von René Längefeld (24.).
Nach dem Seitenwechsel entwickelte die Stahl-Elf mehr Druck. Spielerwechsel und Umstellungen innerhalb der Mannschaft belebten die Offensive. Den ersten guten Angriff schloss Alexander Lucas aus 13 Metern ab, aber Heudebers Schlussmann Marcus Hoffmeister parierte prächtig (54.). Den anschließenden Eckball verpasste Michel Kretschmer per Kopf nur knapp. Endlich entwickelte Thale auch Torgefahr, hatte aber auch Glück, dass Torwart Nico Picek nach vorausgegangenem Fehlabspiel in der Abwehr gegen Eric Schultz einen möglichen Rückstand verhindern konnte (65.). Im Gegenzug versuchte sich Neuendorf per Kopf, ehe in der 70. Minute die größte Chance zur Führung vergeben wurde. Zunächst meisterte Hoffmeister einen Schuss aus Nahdistanz von Neuendorf, im Nachsetzen traf Hägemann nur den Querbalken (70.). Als wenig später Hägemann nach einem Solo auf Neuendorf zurück passte, erzielte dieser mit einem Sonntagsschuss das erlösende 1:0 (75.).
Heudeber war spielerisch nicht mehr in der Lage, sich gegen diese Niederlage zu stemmen. Im Gegenteil, Hägemann wurde im Strafraum von Björn Öhlmann gefoult, aber der Pfiff blieb ebenso aus wie zuvor schon nach einem Foulspiel an Neuendorf. Kurz vor Schluss verhinderte der SC-Keeper mit starkem Reflex den zweiten Treffer von Neuendorf (86.). Der Thalenser Coach war am Ende "froh, gewonnen zu haben". "Wir sind einfach nicht ins Spiel gekommen, es gab Probleme mit der Einstellung und einigen grippegeschwächten Spielern", versuchte er die schwache erste Hälfte zu begründen.
Thale:
Picek (81. Köhler), Geuer, Tietze, Kretschmer, Krause (46. Dub), Neuendorf, Kaye, Michaelis, Hägemann, Engel (56. Mämecke), Lucas