Fußball-Landesliga: Fußball-Landesliga: Thale verliert im "Top-Spiel"

Thale - Der Stadionsprecher kündigte angesichts der Tabellensituation die Begegnung zwischen dem einheimischen VfB Ottersleben und Stahl Thale als „Top-Spiel der Landesliga Nord“ an. Am Ende konnten nur die Rand-Magdeburger jubeln, die als Fünftplatzierte mit einem 2:0-Sieg die Harzer von Rang vier verdrängten. Zwei krasse Abwehrfehler führten zur Niederlage, die sich schon zur Halbzeitpause andeutete.

Trainer Ingo Vandreike war von der Art und Weise enttäuscht, wie das Ergebnis zustande kam: „Wir haben den Gegner durch eigene Fehler aufgebaut“, sagte er. „Ich hatte mein Team ausdrücklich auf die Torjägerqualitäten Matthias Dieterichs hingewiesen - trotzdem schoss er beide Treffer“, ärgerte sich Vandreike. Er sah aber auch, dass die Stahl-Elf im Spiel nach vorn nur wenig Durchsetzungsvermögen entwickelt habe. „Bei einem möglichen Anschlusstreffer durch Nico Engel (48.) war sogar noch mehr drin“, erklärte er.

Dabei begann das Spiel ziemlich munter, es wogte zunächst hin und her. Christoph Klöppel besaß die erste Chance, aber VfB-Keeper Sebastian Schulze bereinigte die Situation im Nachfassen (7.). Auch danach starteten die Thalenser viele Angriffe, die jedoch meist keinen oder nur einen schlechten Abschluss fanden.

„Bringt mal Stimmung rein, ihr seid viel zu leise“, ermunterte Otterslebens Coach André Hoof seine Männer. Dies schien zu fruchten, der Druck aufs Thalenser Tor erhöhte sich. Die größte Gefahr drohte über rechts, wo Peter Rumlich und Alexander Michaelis gut zwanzig Minuten ein Gegentor verhinderten. Nach einem weiten Abschlag standen plötzlich drei VfB-er frei - Dieterichs traf zum 1:0 (28.). Er verpasste wenig später erneut, Patrick Podehl schoss knapp am Gehäuse vorbei. Die Abwehr der Gäste stand unter Druck, nach einem weiteren Fehler rettete zunächst Nico Picek, den abgewehrten Ball legte Lukas Prenzer auf Dieterichs ab, der ins leere Tor zum 2:0 einschieben konnte (40.).

In der zweiten Hälfte verstärkte Thale sein Spiel nach vorn, was den Gastgebern automatisch größere Räume zum Kontern bot. Als Klöppel aber auf Engel ablegte, hätte dieser frühzeitig den Anschluss schaffen können, aber Otterslebens Torwart Schulze parierte hervorragend dessen Schuss aus Nahdistanz (48.).

Nach zwei Konterchancen von Damiano Durante (54.) und Dieterichs (59.), die Picek sowie Rumlich verhindern konnten, wurde erneut Engel zum Pechvogel. Nach Vorarbeit von Michaelis lief er allein aufs gegnerische Tor zu, konnte Schulze aber wieder nicht überwinden (67.). Thale blieb weiter am Drücker und vergab durch Patrick Könnecke die letzte gute Möglichkeit, als er bei vollem Risiko den Schuss neben den linken Pfosten setzte (77.).

„Es war klar, dass Ottersleben bei unserem Offensivdrang zu Chancen kommen würde“, beschrieb Vandreike die Schlussphase, als Malte Kuhne das 3:0 kläglich vergab (86.), Picek gegen Jan-Luis Buttler Sieger blieb, und Patrick Mämecke per Kopf einen weiteren Treffer verhinderte. „Nur drei echte Torchancen für Thale im ganzen Spiel waren zu wenig, um Ottersleben ernsthaft zu gefährden“, waren sich die Stahl-Fans einig. (mz)

Thale: Picek; Rumlich, Tietze (46. A. Lippert), Zawihowski, Michaelis, Klöppel (69. Mämecke), Könnecke, Hägemann, Ahlers (77. Henneberg), Lonscakovs, Engel.