Fußball-Landesliga Fußball-Landesliga: Thale-Spieler macht "Tor des Monats" aus 60 Metern

Thale - „Alle, die heute nicht im Sportpark waren, haben echt was verpasst“, schwärmte der Thalenser Trainer Ingo Vandreike nach dem Landesliga-Punktspiel gegen den VfB Ottersleben in der Kabine vor seinen Spielern. Er meinte beim überraschend klaren 3:0-Erfolg dabei im Besonderen das Traumtor von Steven Rentz, der Gäste-Keeper Steven Ebeling zu weit vor seinem Kasten sah und aus 60 Metern einfach mal „drauf haute“ (63.). Leider sahen nur 52 Zuschauer diesen vorentscheidenden Treffer zum 2:0 und auch eine Kamera war diesmal nicht vor Ort, um als „Tor des Monats“ für die Geschichte festzuhalten.
Vandreike war insgesamt mit der Leistung seines Teams sehr zufrieden. „Nur in den ersten 20 Minuten haben wir es nicht verstanden, richtig zu pressen“, so dass er die 1:0-Pausenführung als glücklich ansah. Am Ende stand auf der Anzeigentafel der dritte Heimsieg in Folge ohne einen einzigen Gegentreffer, der nun mit Tabellenplatz vier belohnt wurde.
Ottersleben, mit der nach Toren gemessen besten Abwehr der Liga angereist, war als Favorit in die Partie gegangen und wurde diesem Anspruch vornehmlich in der ersten Halbzeit voll gerecht. VfB-Coach André Hoof musste aber die bittere Erkenntnis hinnehmen, dass nur Tore ein Spiel entscheiden, denn seine Angreifer vergaben klare Chancen oder scheiterten an den tollen Reflexen von Stahl-Torwart Nico Picek.
„Wir waren im ersten Abschnitt spielerisch die klar bessere Mannschaft, aber dass es am Ende 0:3 steht, ist nur schwer hinzunehmen“, sagte Hoof. „Wir hatten mehrere Möglichkeiten, mit zwei, drei Toren in Führung zu gehen, aber nach dem 0:2-Rückstand war die Niederlage besiegelt“, so der Trainer. Er sprach von glücklichen Toren der Gastgeber und haderte beim dritten Treffer etwas mit dem Schiedsrichter. Das siegreiche Thalenser Team der Vorwoche (3:0 Tangermünde) wurde von Vandreike nur auf einer Position geändert. Seine Taktik sah vor, Nadelstiche zu setzen und über Konter zum Erfolg zu kommen. Dabei waren die wenigen Gegenangriffe vor der Pause stets gefährlich.
Nach dem Seitenwechsel konnte Thale die Begegnung ausgeglichener gestalten. „Wir waren nach einer Stunde konditionell überlegen und hätten am Ende sogar noch höher gewinnen können“, meinte Vandreike. Das Ergebnis spricht klar für die Harzer, die den VfB Otterleben, in deren Reihen vier verbandsligaerfahrene Spieler standen, mit der höchsten Saisonniederlage nach Hause schickten.
Die Gäste begannen selbstbewusst. Torjäger Matthias Dieterichs deutete schon nach fünf Minuten seine Gefährlichkeit an. Später fischte Picek einen Kopfball von Nico Köhler aus dem Dreiangel (15.) und war auch bei einer ähnlichen Situation von Dennis Quirin wachsam (20.). Dann leitete Reinis Broders die erste Chance der Bode-Städter ein, aber Rentz scheiterte am Torwart (22.). Broders gab auch die Eingabe zur 1:0-Führung, als Artjoms Lonscakovs per Kopf platziert traf (35.). Schon im Gegenzug war der Ausgleich möglich, aber Dieterichs vergab. Wenig später konnte Picek bei einem Freistoß von Florian Purrucker wieder glänzend parieren (38.).
Rentz vergibt erst kläglich
Nach der Pause passierte zunächst wenig. Nach 60 Minuten startete Thale einen Überzahlangriff, aber Rentz vergab in freier Schussposition kläglich. Als wollte er seinen Fehler wieder gut machen, erzielte er dann dieses erwähnte Traumtor, nachdem zuvor Marcel Tietze nach einer Kopfballabwehr den Ball serviert hatte. Die Magdeburger versuchten nun alles, um den Anschluss zu erzielen, aber die Thalenser Defensive hielt mit starkem Einsatz und hoher Laufbereitschaft dem Druck stand. Beim nächsten Konter hatte Broders aus Nahdistanz kein Glück, dann landete der Nachschuss am Außenpfosten (70.). Kurz darauf nutzte Kai Rathsack erfolgreich seine Chance zum 3:0, als er aus knapp 40 Metern ins leere Tor traf, nachdem der Torwart nach einem Pressschlag an der Strafraumgrenze liegen geblieben war (72.). Das Spiel war damit entschieden. Weitere Tormöglichkeiten auf Magdeburger Seite von René Slawinsky (78.), Dieterichs (82.) und Patrick Podhl (86.) sowie auf Thalenser Seite durch Andy Lippert (84.), Christoph Klöppel (85.) und Lonscakovs (90.) blieben ungenutzt. (mz)
Thale: Picek - Tietze, Kaye, Zawihowski, Dub, Rentz, Könnecke (84. Mämecke), Broders (72. A. Lippert), Rathsack, Lonscakovs, R. Köhler (70. Klöppel)
