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Kreispokal  Fußball-Kreispokal Landkreis Harz: Germania Gernrode unterliegt dem Landesklasse-Spitzenreiter aus Osterwieck

Von Detlef Anders 14.10.2019, 10:46
Gernrodes Oldie Steffen Lilienthal (rechts) half gegen Osterwieck aus und zeigte in der Ersten, dass er das Toreschießen noch nicht verlernt hat.
Gernrodes Oldie Steffen Lilienthal (rechts) half gegen Osterwieck aus und zeigte in der Ersten, dass er das Toreschießen noch nicht verlernt hat. Detlef Anders

Bad Suderode - Germania Gernrode ist im Viertelfinale des Kreispokals des Landrates ausgeschieden. Der Harzoberliga-Tabellenführer musste sich allerdings erst nach Verlängerung dem Landesklasse-Spitzenreiter Osterwieck mit 4:6 geschlagen geben. „Ich denke, wir haben gegen solch einen Gegner ein super Spiel gemacht“, schätzte Germania-Trainer Ralph Kuhmann nach dem Abpfiff ein.

Dass sein Team vor 136 Zuschauern am Felsenkeller in Bad Suderode gegen den haushohen Favoriten überhaupt in die Verlängerung kam, hatte viele überrascht. Zweimal lag sein Team zurück und konnte wieder ausgleichen. „Wir haben kämpferisch überzeugt“, so Kuhmann.

Viele waren überrascht, dass Germania Gernrode es überhaupt in die Verlängerung geschafft hat

Dabei musste der Trainer mit einem A-Jugend-Stürmer im Tor antreten. Lucas Vincent Dietz, der für die A-Jugend in dieser Saison schon zweimal traf, ersetzte zum zweiten Mal den verletzten Kevin Schulze. Ob Steve Bothe, mit dem sich Schulze den Kasten bislang teilte, je wieder spielen kann, ist nach einer schweren Verletzung kaum noch denkbar, meinte ein Gernröder.

Nur drei Mann hatte Kuhmann auf der Bank. Routinier Steffen Lilienthal, der in dieser Saison in der Harzklasse-Mannschaft spielt, musste schon nach sechs Minuten auf den Rasen, weil sich Lucas Ullrich verletzte. Doch vielleicht war gerade das ein Vorteil: Zwei Minuten später brachte „Otto“, wie Steffen Lilienthal genannt wird, sein Team in Führung.

Der erste Schuss auf den Gästekasten wurde abgewehrt, Manuel Franke traf nur die Latte, doch Lilienthal versenkte das Leder (8.). Zwei Minuten später glich Justin Röver zum 1:1-Pausenstand aus. „Die erste Halbzeit war viel Gebolze“, kommentierte Tobias Richter, der seit einem Jahr für Liga-Konkurrent Rieder spielt.

Chris Zawihowski brachte die Gäste per Strafstoß in Führung, Ramon Köhler glich fünf Minuten später aus

Chris Zawihowski brachte die Gäste per Strafstoß 2:1 in Führung (50.). Ramon Köhler glich fünf Minuten später für Gernrode aus. Der in Thale gut ausgebildete Neuzugang habe sich gut eingefügt, sagte Kuhmann. „Er macht in jedem Spiel seine Buden.“ Im achten Pflichtspiel war dies bereits das 13. Tor des 23-Jährigen (55.).

Andreas Jäger, der einst in Badeborn, Rieder und Ballenstedt spielte, kam nach 60 Minuten für Osterwieck. Fünf Minuten später stach der Joker. Jäger nutzte eine Vorlage von Mark Schröder zum 3:2. Doch Germania kam zurück. Eine Flanke von Steffen Lilienthal segelte auf das Osterwiecker Tor.

Torwart Philipp Schulze, der weit hinter der Torlinie stand, fing den Ball auf der Linie. Die Germania-Fans sahen den Ball hinter der Linie und der Schiri, der erst weiterspielen ließ, korrigierte nach Rücksprache mit dem Linienrichter die Entscheidung.

Er gab Tor für Gernrode (73.). Osterwiecks Trainer Andreas Binder musste den Linienrichter vor seinen Spielern schützen. Und sah dafür die gelbe Karte.

„Ein Klassenunterschied ist nicht zu sehen“, sagte Suderodes früherer Trainer Toni Sachse

„Die sind gerade viel besser als wir, die spielen uns richtig aus“, staunte ein Osterwiecker Bankspieler. Dann waren die 90 Minuten rum. „Ein tolles Spiel“, schätzte David Schütze von Germania II ein. „Ein Klassenunterschied ist nicht zu sehen“, urteilte der ehemalige Bad Suderöder Trainer Toni Sachse.

Doch in der Verlängerung waren die Beine der Gastgeber schwer. Kevin Bomeier traf zweimal aus Nahdistanz für Osterwieck (93., 94.). Zwar hatte auch Manuel Franke noch eine schöne Chance, doch dann sah Germanias Toni Förster nach einem Foul rot.

Kevin Hildach erhöhte auf 6:3 (119.). Gernrode verkürzte nach Schuss von Manuel Franke durch eine verunglückte Kopfballabwehr von Matthias Hauch auf 4:6 (120.). Dann wurde es hektisch. Osterwiecks Torwart sah wegen Ballhalten gelb und auch der Germania-Torwart, der einen Stürmer zu Fall brachte, bekam noch den Gelb.

„Es war ein verdienter Sieg“, schätzte Osterwiecks Abwehrchef Dennis Mzyk ein. Der Platz sei schwierig gewesen und das Schirigespann auch, meinte Mzyk. Sein Trainer Andreas Binder sah das ähnlich. „Es gab ein paar knifflige Situationen, aber der Sieg war am Ende gerecht.“ Die Gastgeber sieht Mzyk auf einem guten Weg. „Das ist schon eine starke Mannschaft. Ich glaube, die steigen dieses Jahr auf.“ (mz)

***

Im Vereinsduell der beiden Thalenser Mannschaften gab es ein Tore-Festival. Erwartungsgemäß setzte sich das Landesklasse-Team des SV Stahl gegen die Reserve durch. Beim 11:1 war in der ersten Hälfte Kai Meldau kaum zu bremsen. 

Binnen 19 Minuten traf Meldau viermal (12., 19., 28., 31.). Eicke Timpe (33.) und Christoph Klöppel (41.) besorgten den 6:0-Pausenstand. Nach der Pause erhöhten Meldau (46.), Glebs Zavjalovs (64., 67.), Marvin Bührig (75.) und Steven Pflug (85.). Andy Lippert schoss den Ehrentreffer (76.).

Im Halbfinale stehen neben Thale und Osterwieck auch die Landesklasse-Teams aus Langenstein und Schlanstedt. (mz)