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Fußball-Harzliga Fußball-Harzliga: Neinstedt hat wieder eine schlagkräftiges Team

Von Detlef Anders 16.07.2014, 11:22
Die Neinstedter Germanen im Hintergrund freuen auf ihren neuen Coach Mario Rollhaus und die Neuzugänge Tobias Fahldieck, Andy Drechsel, Gabriel Schwarzloos, Markus Möhring, Torwartrückkehrer Karsten König (vordere Reihe von rechts) und Jakob Ewald, der hier fehlt.
Die Neinstedter Germanen im Hintergrund freuen auf ihren neuen Coach Mario Rollhaus und die Neuzugänge Tobias Fahldieck, Andy Drechsel, Gabriel Schwarzloos, Markus Möhring, Torwartrückkehrer Karsten König (vordere Reihe von rechts) und Jakob Ewald, der hier fehlt. Detlef Anders Lizenz

Neinstedt/MZ - Der SV Germania Neinstedt startet am Sonnabend mit einem Testspiel gegen das Landesklasse-Team aus Westerhausen in die Vorbereitung auf die neue Harzliga-Saison. Abteilungsleiter Christian Miehlke ist die Erleichterung anzusehen, dass es ihm gelungen ist, die Eigenständigkeit des Teams zu wahren. „Wir hatten schon über die Bildung einer Spielgemeinschaft nachgedacht.“

Am Ende der vergangenen Saison wollten drei Spieler den Verein verlassen. Trainer Steffen Morcinek hatte sich nach Gernrode abgemeldet. „Wir wären nur 15 Mann gewesen. Das wäre eng geworden, wenn jemand arbeiten muss, gesperrt oder verletzt ist“, war er sich im Klaren. „Doch das ist jetzt vom Tisch.“

Kader mit 24 Spielern

Wer beim ersten Training den Kader von nun 24 Spieler gesehen hat, kann nur staunen. Mit Gabriel Schwarzloos, Karsten König und Jakob Ewald, der beim ersten Training noch fehlte, kehren drei Mann aus Westerhausen an die Bode zurück. Und sie brachten mit Mario Rollhaus gleich ihren alten Co-Trainer mit nach Neinstedt. Markus Möhring, Tobias Fahldieck und Andy Drechsel wechselten vom SV Stahl Thale in den Nachbarort. Nach ihren Zusagen bleiben die drei Wechselwilligen in Neinstedt.

Mit der Landesliga- und Landesklasse-Erfahrung der Neuzugänge könnten die Neinstedter nun zu den Staffelfavoriten in der Harzliga gehören. Doch Christian Mielke gibt als Zielstellung nur einen Platz im oberen Tabellendrittel aus. „Die Meisterschaft überlassen wir Quedlinburg. Wir wollen stabiler spielen und den Spaß am Fußball wiederfinden, den wir in der letzten Saison nicht mehr hatten.“

Auf Seite 2: Warum gleich drei Mann aus Westerhausen nach Neinstedt zurückkehren.

Vor drei Jahren war die Euphorie nach dem Harzliga-Staffelsieg groß. Doch Führungsspieler verließen den Verein, und die Mannschaft stieg als 14. sofort wieder aus der Harzoberliga ab. In der vergangenen Harzliga-Saison wurde das Team Neunter. Nun ist das Ziel des neuen Trainers Mario Rollhaus, dass sich das Team „erstmal findet“ und dann zusammen etwas umsetzt. Er und seine Jungs freuen sich auf das Testspiel gegen Westerhausen natürlich besonders.

„Der Wechsel war keine Entscheidung gegen Westerhausen sondern für Neinstedt“, betont Gabriel Schwarzloos (28). „Wir wollten immer noch mal hier spielen und unsere Karriere hier beenden.“ Dies sah er nach den Personalproblemen zum Saisonende in Gefahr.

Ein aufregendes Gefühl

Schwarzloos wuchs in Neinstedt auf und spielte bis zum ersten Herren-Jahr hier, ehe er nach Westerhausen wechselte und dann einige Jahre in Hannover lebte. Nun arbeitet er zwar immer noch in Hannover und wohnt in Halberstadt, doch er will mit seiner Frau wieder nach Neinstedt ziehen. Dass er wieder in Neinstedt spielt, sei ein aufregendes Gefühl. „Ich freue mich riesig darauf.“

Torhüter Karsten König (27) kam aus dem einstigen Wedderslebener B-Junioren-Team das erste Mal nach Neinstedt, spielte zwischendurch auch mal in Stecklenberg und zuletzt in Westerhausen, doch da auch er immer noch mal in Neinstedt spielen wollte und Angst hatte, dass das irgendwann nicht mehr möglich ist, wollte er helfen.

Die Wechselgründe weiterer Spieler nach Neinstedt erfahren Sie auf der nächsten Seite.

Auch ihr Kumpel Friedrich Reizig, der Torschützenkönig in der Landesklasse für Westerhausen wurde, denke daran, seine Karriere im Neinstedter Heimatverein zu beenden. „Aber er ist mit Abstand der Beste von uns. Für ihn wäre der Schritt in die Harzliga zu früh. Vielleicht kommt er in vier oder fünf Jahren“, denkt Schwarzloos. Jakob Ewald kann nun wieder mit seinem Bruder Jan auflaufen.

Markus Möhring (22), der bis zum Aufstieg vor zwei Jahren auch in Neinstedt gespielt hatte, nennt private Gründe für den Wechsel. „Ich fühle mich in Neinstedt wohl.“ Sein Freund Tobias Fahldieck (19) war in der letzten Saison lange verletzt und ist noch immer nicht fit. Und Andy Drechsel (32) will nach Jahren in Thale und Westerhausen „einfach nur noch Spaß haben“.

Am Samstag trifft Westerhausen mit Trainer Ralf Hermann (links) in Neinstedt auf das neue Team des bisherigen Co-Trainers Mario Rollhaus.
Am Samstag trifft Westerhausen mit Trainer Ralf Hermann (links) in Neinstedt auf das neue Team des bisherigen Co-Trainers Mario Rollhaus.
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