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Fußball Fußball: Auftakt mit fünf Neuen

Von Detlef Anders 17.07.2013, 13:43
Ralf Hermann begrüßte zum Trainingsauftakt Steven Pflug, Danny Bilitewski, Manuel Lasner, Daniel Weber und Karsten König (v.l.).
Ralf Hermann begrüßte zum Trainingsauftakt Steven Pflug, Danny Bilitewski, Manuel Lasner, Daniel Weber und Karsten König (v.l.). Detlef Anders Lizenz

Westerhausen/MZ - Die Ersten kommen mehr eine halbe Stunde zu früh, die Letzten auf den sprichwörtlichen letzten Pfiff. „Die Quedlinburger wieder“, schmunzelt Trainer Ralf Hermann. Erst in vier Wochen beginnt die neue Fußball-Saison, doch der SV 1890 Westerhausen hat heute schon eine Woche Training hinter sich. 26 Mann waren zum gemeinsamen Trainingsauftakt der ersten und zweiten Mannschaft gekommen. Darunter waren auch fünf neue Gesichter. Das heißt, so unbekannt sind einige auch wieder nicht.

Daniel Weber grient in die Runde der neuen. Der Warnstedter ist in Westerhausen groß geworden, wechselte als A-Junioren nach Thale und blieb dort noch ein Jahr bei den Männern, ehe er wieder nach Westerhausen kam und vor einem Jahr dann erneut zum Landesklasse-Konkurrenten an die Bode wechselte. „Viele meiner grauen Haare habe ich durch ihn“, denkt Hermann, „aber hier fangen wir bei Null an.“ Der 22-Jährige soll das Mittelfeld verstärken. „Ich erhoffe mir große Impulse. Er soll unser Spiel unwahrscheinlich beleben.“

Vom Verbandsliga-Absteiger Germania Halberstadt II kommen gleich zwei Neuzugänge. Steven Pflug (19) ist beim Quedlinburger SV groß geworden, bevor er nach Halberstadt ging. „Von ihm erhoffen wir eine Aufwertung unserer Defensive.“ Danny Bilitewski ist mit 20 Jahren ebenfalls noch sehr jung. „Er ist technisch versiert und hat ein gutes taktisches Verständnis“, weiß Hermann. Dennoch wolle er dem Mittelfeldspieler noch nicht zu viel aufladen. Die beiden anderen Neuzugänge kommen vom Harzoberliga-Absteiger Germania Neinstedt. Manuel Lasner (25) hatte bis zum letzten Jahr schon mal in der zweiten Westerhäuser Mannschaft gespielt. Karsten König (26) soll Torwart-Oldie Heiko Meissner ersetzen, der seine aktive Laufbahn beendet hat. Neben Meissner hat nur Christopher Ullrich den SV 1890 verlassen. Er wechselt nach Gernrode, wo bereits sein Bruder spielt. Hermann ist froh, dass es keine weiteren Abgänge gibt, obwohl einige seiner Spieler von anderen Vereinen umworben waren.

Die Zielstellung für die neue Saison hat Trainer Ralf Hermann schon am letzten Spieltag verkündet: Aufstieg. „Über Jahre hinweg haben wir eher tiefgestapelt.“ Das habe nichts damit zu tun, dass die Gegner unterschätzt werden „Es geht darum, auch mal ein Ziel klar zu deuten, um den Jungs zu sagen, wo es langgehen soll.“

Die Stimmung im Team sei gut. „Wir haben Potenzial und sind sehr stark. Abgesehen davon - wer dem Aufsteiger sechs Stück einschenkt, der muss sich andere Ziele stecken, als nur zu sagen, ich bin zufrieden mit dem dritten, vierten oder fünften Platz“, erklärt Hermann. Wenn mehr drin ist, müsse man einfach mehr verlangen. Westerhausens Abteilungsleiter Dirk Zimmerhäkel unterstützt Hermanns Zielstellung. „Aber wir müssen besser in die Saison starten und nicht wie in der letzten bloß hinterherlaufen. Dann reicht es wieder nicht.“

Bereits am Samstag wartet in Westerhausen um 15 Uhr der erste Testspiel-Kracher auf dem Wolfsberg. Der Verbandsliga-Dritte, der 1. FC Magdeburg II kommt. „Wir wollen uns vom Spielsystem etwas abgucken“, kündigt Hermann vor allem Lernen als Zielstellung an. Sein Team soll aber auch zeigen, dass es Fußball spielen kann. „Wir lassen uns nicht von Magdeburg die Hosen runter ziehen.“

In der Vergangenheit hatte es mitunter Testspiele gegen Verbandsligisten unter der Woche gegeben. Doch da unter der Woche nur selten ein alle Spieler zur Verfügung stehen, will der Trainer nun ganz auf Spiele unter der Woche verzichten. Auch höherklassige Gegner werde es weiter nicht geben. „Das ist zwar reizvoll, auch wenn man verliert, aber kontraproduktiv, wenn eine Rumpfmannschaft sich sechs oder sieben Tore abholt und zwar dazulernt, aber doch gefrustet ist, wenn mit einem besseren Kader mehr drin gewesen wäre. Das wollen wir uns ersparen.“

Das Training wird sich in erster Linie auf dem Rasen abspielen. Konditionstraining auf der Tartanbahn gehe hier zum Glück nicht. „Als Fußballer habe ich das Runden laufen immer gehasst.“ Außerdem habe sich noch nie ein Spieler in eine Mannschaft gelaufen. Die Mannschaft soll sich deshalb auf dem Platz konditionell auspowern.