Fisch- und Wasserpflanzenbörse in Thale Fisch- und Wasserpflanzenbörse in Thale: Laden der besonderen Art

Thale - In den kleinen Wasserbecken schwimmen die unterschiedlichsten Fische. Trotz ihrer Verschiedenheit haben sie alle eines gemeinsam: Sie stammen aus den Zuchten der Mitglieder des Thalenser Aquarianervereins und sollen an diesem Tag den Besitzer wechseln.
Zweimal im Jahr – im März und im November – machen die Mitglieder des Aquarienvereins den Fischfreunden der Umgebung das Angebot, neue Tiere, Pflanzen und weiteres Zubehör zu erwerben.
Und so gut wie jedes Mal ist gleich zu Beginn der Börse in der Gaststätte „Altes Bootshaus“ am Gondelteich in Thale der Andrang enorm groß. So auch in diesem Jahr.
Dicht an dicht drängen sich die Menschen im Verkaufsraum, wer fündig und handelseinig geworden ist, trägt seine Neuerwerbung gut verpackt in Plastiktüten nach Hause, wo die Neuankömmlinge sicher gebührend bestaunt werden.
Auf der Suche nach Leopardenwelsen
Andrea und Dieter Cornelius aus Quedlinburg gehörten zur Käuferschar in dem Fischladen der besonderen Art. „Pflanzen haben wir schon gekauft, jetzt wollen wir mal gucken, ob es Neuheiten gibt“, sagt Dieter Cornelius und lässt den Blick schweifen.
Seine Frau Andrea hingegen weiß genau, was sie für das heimische Aquarium will: „Von den Leopardenwelsen bitte, so sechs Stück.“ Das soll die richtige Anzahl für die artgerechte Haltung sein, ist auf einem Informationsschildchen am Wasserbecken zu lesen.
Dort steht auch, dass die gefleckten Fischlein bis zu elf Zentimeter groß und etwa acht Jahre alt werden. Panzerwelse gab es bei der Thalenser Fischbörse übrigens in den unterschiedlichsten Arten. Goldstipe, Napo oder Adolfos gehörten dazu.
Manche Fische nicht gleich erkennbar
Gleich nebenan zogen die gestreiften Scalare die Blicke auf sich. Manche Aquarienbewohner jedoch schienen nicht gleich auf den ersten Blick erkennbar zu sein. „Eigentlich wollte ich Kardinalfische holen, sehe aber keine“, äußert Holm Bogen laut seinen Wunsch.
„Natürlich habe ich die da, extra für dich“, bekommt er Bescheid von Detlef Oldach, der bei der Börse zu den verkaufenden Thalenser Vereinsmitgliedern gehört.
Käufer und Verkäufer kennen sich, denn der Friedrichsbrunner Bogen gehört zu den Stammgästen der besonderen Verkaufsveranstaltung. „Ich habe schon seit der Kindheit Aquarien“, sagt der Mann, der in jedem Jahr zur Fisch- und Wasserpflanzenbörse am Thalenser Gondelteich fährt.
Fünf Prozent des Erlöses für die Vereinskasse
Fünf Mitglieder des Thalenser Aquarienvereins boten in diesem Jahr Fische und Pflanzen aus eigener Zucht an. Der Verkaufserlös bleibt zum größten Teil in der Tasche der Züchter. Fünf Prozent fließen in die Vereinskasse, um beispielsweise etliche der vielen Fachzeitschriften zu abonnieren, wie Klaus Blumenthal, Chef des Aquarienvereins, weiß.
Ihn freut der große Andrang bei der Börse, weil damit ein wenig von dem Hobby der Vereinsmitglieder in die Öffentlichkeit gebracht wird.
Strom- und Wasserpreise hemmen das Hobby
„Das Beobachten der Natur ist das eigentlich Schöne an unserem Hobby“, meint er. Leider würden es stetig steigende Strom- und Wasserpreise vielen Interessenten immer schwerer machen, sich der Aquaristik zu widmen, so Blumenthal.
Er bedauert auch, dass oft nur die populären Arten wie Guppys oder Neons gehalten werden. „Es gibt so viel zu entdecken, denn Fisch ist nicht gleich Fisch“, lautet sein Credo.
Den Aquarienverein Thale gibt es erst seit 1999. Seine etwa 25 Mitglieder treffen sich jeden ersten Freitag im Monat ab 19 Uhr in der Gaststätte „Altes Bootshaus“ im Silberbachtal in Thale.
„Gäste sind immer willkommen“, sagt Vereinschef Klaus Blumenthal. Zweimal pro Jahr besuchen die Vereinsmitglieder interessante Orte, die mit ihrem Hobby in Zusammenhang stehen. So gab es beispielsweise ein Führung hinter den Kulissen des Berliner Zoos. Zweimal im Jahr veranstaltet der Verein im Alten Bootshaus eine Fischbörse. (mz)