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Feuerwehr Falkenstein/Harz Feuerwehr Falkenstein/Harz: Neue Funkgeräte Helme und ein Rettungsboot

Von Petra Korn 27.11.2017, 14:30
Wegen des Großbrandes auf dem Geländes des ehemaligen Kreisbetriebes für Landtechnik in Ermsleben waren die Feuerwehren über Wochen hinweg immer wieder im Einsatz.
Wegen des Großbrandes auf dem Geländes des ehemaligen Kreisbetriebes für Landtechnik in Ermsleben waren die Feuerwehren über Wochen hinweg immer wieder im Einsatz. Chris Wohlfeld

Falkenstein/Harz - Falkensteins Stadtwehrleiter Guido Hildebrandt ist seit 30 Jahren bei der Feuerwehr. Doch einen solchen Einsatz wie den im September in Ermsleben „habe ich noch nicht erlebt“, sagte Hildebrandt am Freitagabend bei der Jahresdienstberatung der Falkensteiner Wehr.

Im September war auf dem Gelände des ehemaligen Kreisbetriebes für Landtechnik in Ermsleben durch einen Defekt an einem Pkw zunächst eine Werkstatt in Brand geraten. Obwohl rund 100 Einsatzkräfte von zwölf Feuerwehren gegen die Flammen kämpften, griff das Feuer auf einen Lagerbereich über, in dem sich große Strohballen befanden (die MZ berichtete).

Feuer „wanderte” durch das Gebäude

Zwischen den Gebäudeteilen habe sich keine Brandschutzwand befunden; im Giebelbereich habe es eine Luke, im unteren Teil Fenster und Durchgänge gegeben, „so dass das Feuer durchwandern konnte“, so Hildebrandt am Freitagabend. Die Feuerwehr sei vom 12. bis 15. September durchgängig im Einsatz gewesen und dann noch weitere Tage bis vier Wochen danach, ehe die Restlöscharbeiten abgeschlossen waren.

Das widerspiegelt sich auch in der Bilanz für das Jahr 2017. Insgesamt 102 Einsätze wurden bislang registriert - deutlich mehr als im Vorjahr, wo es 76 waren. Neben Einsätzen, die durch Unwetter und Stürme im Juni und Oktober verursacht wurden, war darunter auch ein weiterer Großbrand: im Januar in einer Arztpraxis in Ermsleben.

120 aktive Mitglieder in sieben Ortswehren

Die sieben Ortswehren der Stadt - Ermsleben, Endorf, Meisdorf, Neuplatendorf, Reinstedt, Pansfelde und Wieserode - haben derzeit 243 Mitglieder, darunter 120 aktive. Diese haben nicht nur zahlreiche Einsatz-, sondern auch viele Ausbildungsstunden absolviert, verwies der Stadtwehrleiter unter anderem auf die gemeinsame Wochenendausbildung einschließlich einer Übung bei der Firma Tonfunk, auf Maschinisten- und Sprechfunkerlehrgänge.

Gekauft wurden durch die Stadt in diesem Jahr nicht nur neue Sprechfunkgeräte, neue Helme als Ersatzbeschaffung und mit Unterstützung der ÖSA eine neue Wärmebildkamera, weil die alte kaputtgegangen war. Erworben wurde auch - mit einer 80-prozentigen Förderung durch das Land - ein Rettungsboot einschließlich Anhänger für die Wasserwehr. Für die Jugendfeuerwehr wurde ein Fahrzeug geleast, dessen Nutzung sich aber auch schon bein Einsätzen bewährt hat und das deshalb nun als Einsatzfahrzeug ausgestattet wird.

Geplatzter Hydraulikschlauch muss repariert werden

Der Großbrand im ehemaligen Kreisbetrieb hat auch finanzielle Folgen, die in das nächste Jahr reichen werden: „Ein großer Posten werden Ersatzbeschaffungen werden für Dinge, die bei dem Einsatz kaputtgegangen sind“, sagte Guido Hildebrand. Nicht während eines Brand, sondern einer Ausbildung ist ein Hydraulikschlauch beim Hubsteiger geplatzt. Das lasse sich nicht ohne Weiteres reparieren, so der Stadtwehrleiter. Doch das Fahrzeug werde für die Stadt gebraucht, „wir müssen es haben“.

Über eine Bereitstellung der „nicht unerheblichen“ Reparaturkosten werde der Stadtrat befinden. Wie Hildebrandt weiter sagte, sollen - nachdem es in diesem Jahr keine Unterstützung gab - im kommenden Jahr auch noch einmal Fördermittel beantragt werden, um ein neues Löschfahrzeug für die Meisdorfer Wehr zu kaufen.

Blicke man noch bis in das Vorjahr zurück, habe es in der Stadt mit dem Brand der Thalmühle bei Meisdorf im September 2016 und den Feuern im Januar und im September in Ermsleben innerhalb von zwölf Monaten drei Großbrände gegeben, sagte Falkensteins Bürgermeister Klaus Wycisk (CDU). Dabei sei nicht nur das Technische in Anspruch genommen worden, sagte Wycisk und bedankte sich bei allen Frauen und Männern, die hier im Einsatz waren. Er stellte aber auch fest: „Wir sind an unsere Grenzen gestoßen.“ Und sicherte zu: „Wir bleiben an der Nachwuchsgewinnung dran.“ (mz)