Denkmalschutz Fassade des Nordflügels von Schloss Ballenstedt wird saniert
Dieser Teil der Anlage wird vom Schloss- und Schlossparkverein vorwiegend in Eigenleistung instand gesetzt. Was das bedeutet.

Ballenstedt/MZ - Die Fassade des Nordflügels des Ballenstedter Schlosses kann saniert werden: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für Putzarbeiten einen Fördervertrag über 50.000 Euro dank zweckgebundener Spenden zur Verfügung.
Die barocke Schlossanlage gehört zu den mehr als 610 Objekten, die dank Spenden, der Erträge der DSD-Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale in Sachsen-Anhalt gefördert werden konnten, teilt die Stiftung mit.
Der Nordflügel des Schlosses wird vom Schloss- und Schlossparkverein Ballenstedt vorwiegend in Eigenleistung instand gesetzt. „Es war für uns eine große Überraschung, dass die Sanierung so schnell möglich ist“, sagt Vereinsgeschäftsführer Detlef Heydecke.
Seit 20 Jahren arbeiten die Vereinsmitglieder an der Sanierung dieses Gebäudeteils. In dieser Zeit wurden Dach und Fenster saniert, ein Treppenlift eingebaut, um für Gehbehinderte die obere Etage zugänglich zu machen, in der eine Ausstellung über Jagd und Forst in Anhalt gezeigt wird. „Es fehlte noch der Außenputz“, sagt Detlef Heydecke.
„Der Verein hat ungefähr 40 Mitglieder, von denen etwa 20 Mitglieder Firmen aus der Umgebung sind, die auch mit ihrem Know-how helfen, wenn die Vereinsmitglieder an Feierabenden und Wochenenden freiwillig, insbesondere beim Innenausbau, helfen“, betont die DSD.
Nur der Nordflügel von Schloss Ballenstedt ist komplett saniert
Das Schloss, seit 1990 in Trägerschaft der Stadt Ballenstedt, konnte bislang nur teilweise umfangreich saniert werden. Nur der Nordflügel ist komplett saniert, vom Süd- und Westflügel die Dächer. „Bis auf zwei historische Fenster mussten die Fenster erneuert werden. Dabei wurde die Profilierung der historischen Fenster originalgetreu übertragen“, erklärt die Stiftung.
Die heute dreiflügelige Anlage geht in ihren Ursprüngen auf einen Klosterbau der romanischen Zeit zurück: Das im zweiten Viertel des 11. Jahrhunderts gegründete Kollegiatstift wurde 1123 in ein Benediktinerkloster umgewandelt, das in den Nachwehen des Bauernkriegs 1525 säkularisiert wurde.
Von der ehemaligen Klosterkirche aus dem dritten Viertel des 12. Jahrhunderts blieben lediglich der Westbau und Teile der Krypta im Nordflügel des Schlosses erhalten. Im 16. und 17. Jahrhundert zu Wohnzwecken für die Fürsten von Anhalt umgebaut, erfolgte zu Beginn des 18. Jahrhunderts der eigentliche Ausbau zur barocken Schlossanlage.