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216.000 Menschen, 305.000 Hühner Einwohner, Landwirtschaft , Tourismus: Was im Statistischen Jahrbuch Sachsen-Anhalt über den Landkreis Harz steht

Von Katrin Schröder und Sophie Elstner 31.01.2019, 07:56
Hühner verlassen auf einem Geflügelhof nach dem Eierlegen ihren Stall.
Hühner verlassen auf einem Geflügelhof nach dem Eierlegen ihren Stall. dpa

Quedlinburg - Daten, Zahlen, Fakten: Das Statistische Jahrbuch des Landes ist vor kurzem in seiner aktuellen Ausgabe erschienen und steckt voller interessanter Informationen. Welche Geheimnisse das gut 660 Seiten starke Werk über den Harzkreis verrät, hat die Mitteldeutsche Zeitung herausgesucht.

Wie leben die Menschen im Harzkreis?

Zum 31. Dezember 2017 lebten 216.299 Männer, Frauen und Kinder im Landkreis Harz - damit gibt es statistisch gesehen sogar mehr Hühner als Menschen im Kreis. Denn 304.784 Legehennen wurden gezählt.

In den vergangenen 15 Jahren ist die Einwohnerzahl zurückgegangen - 1992 wohnten noch 275.780 Menschen hier. Laut Prognosen werden es 2020 voraussichtlich noch 212.047 Harzer sein, 2030 nur noch 190.465. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Statistiken über Geburten und Todesfälle wider. 2017 wurden 1.594 Mädchen und Jungen im Kreis geboren. Dem stehen 3.411 Gestorbene gegenüber. Zum Vergleich: 1992 wurden 1.681 Kinder geboren, es starben 3.433 Menschen.

Die Heiratsfreudigkeit der Harzer nahm hingegen zu. 2017 gab es 1.412 Eheschließungen, das waren 57 mehr als im Vorjahr. Und es bleiben mehr Paare zusammen, zumindest, wenn man die Zahl der Scheidungen als Maßstab nimmt. 375 Paare ließen sich 2017 scheiden, im Vergleich dazu waren es 449 im Jahr 2016.

Die drei größten Städte im Landkreis Harz sind Halberstadt mit 40.871 Einwohnern, Wernigerode mit 32.837 Einwohnern und Quedlinburg mit 24.216 Einwohnern. In jedem Haushalt lebten im Schnitt 1,85 Personen.

Wie viele Schulen und Hochschulen gibt es im Landkreis?

Im Schuljahr 2017/18 gab es im Landkreis 94 allgemeinbildende Schulen, an denen genau 18791 Mädchen und Jungen gelernt haben. Darunter 51 Grundschulen, 17 Sekundarschulen, 4 Gemeinschaftsschulen, 11 Gymnasien und 10 Förderschulen. Außerdem gibt es im Landkreis Harz 36 berufsbildende Schulen sowie zwei Schulen für Berufe im Gesundheitswesen. An der Hochschule Harz mit ihren Standorten in Wernigerode und Halberstadt waren im Wintersemester 2017/18 insgesamt 3057 Studenten eingeschrieben.

Wie steht es um Arbeitsplätze und Gewerbe?

Ende 2017 lag die Arbeitslosenquote bei 6,6 Prozent - dies war die zweitniedrigste Quote in Sachsen-Anhalt nach dem Bördekreis mit 6,0 Prozent. Der Landesschnitt betrug 8,6 Prozent. 2017 gab es laut Jahrbuch 84.771 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Arbeitnehmer, die meisten von ihnen arbeiteten im produzierenden Gewerbe und im Handel, Verkehr sowie Gastgewerbe. Jedoch ging nicht jeder von ihnen in Vollzeit arbeiten. 20.733 Personen waren im Jahr 2017 in Teilzeit beschäftigt, davon 17.149 Frauen.

Weniger Menschen haben sich 2017 dafür entschieden, beruflich auf eigenen Füßen zu stehen. Es wurden 988 Gewerbe an- und 725 Gewerbe abgemeldet. Zum Vergleich: 2016 gab es 1.016 An- und 1.211 Abmeldungen.

Wie ist es um die Finanzen des Kreises bestellt?

Rund 189,52 Millionen Euro betrug die Kreditsumme, die Landkreis und Gemeinden 2017 angehäuft hatten. Das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von exakt 869,04 Euro. Damit ist die Verschuldung zwar zurückgegangen, dennoch steht der Harzkreis landesweit an zweitletzter Stelle.

Nur der Salzlandkreis steht mit 920,72 Euro Schulden pro Kopf noch tiefer in der Kreide. Allerdings hatten die Menschen im Harzkreis zuletzt im Schnitt immer mehr Geld zur Verfügung. Das durchschnittliche verfügbare Einkommen der privaten Haushalte betrug 2016 pro Person 18.785 Euro, 2010 waren es noch 16119 Euro.

Wie viele Touristen kamen in die Region?

957.671 Menschen kamen 2017 als Touristen in den Harz. Das ist landesweit einsame Spitze. Zum Vergleich: Die Landeshauptstadt Magdeburg besuchten 2017 insgesamt 392.308 Touristen, auf den dritten Platz der beliebtesten Reiseziele im Land brachte es im Luther-Gedenkjahr der Landkreis Wittenberg mit 289.039 Besuchern.

Die meisten Harztouristen, nämlich 916.750 Personen, kamen aus Deutschland. Sie blieben im Schnitt zwei Nächte. Die 350 Hotels, Pensionen und Privatzimmer verfügten über 21.981 Betten. Damit hat der Harzkreis landesweit die mit Abstand größten Kapazitäten für den Tourismus. Die Auslastung der Betriebe liegt mit 35 Prozent im Mittelfeld.

Welche Bedeutung hat die Landwirtschaft im Harzkreis?

103.432 Hektar Land wurden 2016 im Harzkreis landwirtschaftlich genutzt. Der größte Teil, nämlich 90.228 Hektar, war Ackerfläche. Zum Vergleich: Der Bördekreis hat mit rund 150.000 Hektar am meisten landwirtschaftliche Flächen im Land. Die besten Erträge brachten im Harz Zuckerrüben sowie Silo- und Grünmais.

304.784 Legehennen sind am 1. März 2016 in Harzer Ställen gehalten worden. Ferner wurden 49.876 Schweine, 18.399 Rinder, darunter 5.472 Milchkühe, und 7.362 Schafe gezählt. (mz)