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Dreharbeiten auf Burg Falkenstein Dreharbeiten : ARD verfilmt Märchen "Himmelblau und Lupine" auf Burg Falkenstein

Von Rita Kunze 02.07.2016, 12:31
Die Königin (Mechthild Großmann) sitzt mit ihrem Gefolge im Thronsaal.
Die Königin (Mechthild Großmann) sitzt mit ihrem Gefolge im Thronsaal. Michael Ihle

Pansfelde - „Ruhe bitte, wir machen noch mal eine Atmo!“ Augenblicklich wird es ganz still im Hof der Burg Falkenstein. Die Filmkamera schwenkt zum Bergfried und von dort zum Himmel. Die Burg, das ist in diesem Moment das Zuhause von Prinz Himmelblau und seiner Mutter, der Königin. Jonathan Berlin und Mechthild Großmann, vielen durch ihre Rolle der Staatsanwältin im Münsteraner „Tatort“ bekannt, stehen dafür vor der Kamera.

Der Mitteldeutsche Rundfunk und Radio Bremen verfilmen für die ARD-Märchenreihe „Sechs auf einen Streich“ Christoph Martin Wielands „Himmelblau und Lupine“ aus der Sammlung „Dschinnistan oder auserlesene Feen- und Geistermärchen“. Wieland (1733-1813), ein Zeitgenosse Goethes, war Erzieher der Prinzen am Hof der Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar.

In „Himmelblau und Lupine“ erzählt er von der Kraft der Liebe: Die Fee Lupine (Ruby O. Fee) ist verflucht; an zwei Tagen in der Woche ist sie ein Bild von einer Frau, aber kaltherzig und böse. An den anderen fünf Tagen ist sie lieb und gut, jedoch äußerlich hässlich. So wie ihr geht es auch dem Prinzen Himmelblau. Das liegt an einem Fluch, den die Hexe Confidante über die zwei gebracht hat.

Denn sie lieben sich - zum Entsetzen der Königin, die Feenwesen nicht mag. „Während wir das Drehbuch gelesen haben, haben wir sofort an Mechthild Großmann gedacht“, sagt Redakteurin Michaela Herold, und Produzentin Katharina Wagner pflichtet ihr bei: „Die Königin ist eine sehr dominante Frau mit ambivalenten Zügen. Wir haben Mechthild Großmann sofort vor uns gesehen.“

„Eine Reise in eine Welt, die sonst nicht gezeigt wird“

Ihr zur Seite steht Friederike Kempter - auch sie ist vielen aus dem „Tatort“ in Münster bekannt, als Nadeshda Krusenstern, der Assistentin von Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl). Sie freut sich, dass sie derzeit „was anderes als Krimis“ machen kann. Obwohl die hübsche Schauspielerin anfangs Bedenken hatte: „Als ich das Drehbuch gelesen habe, dachte ich, da bekomme ich bestimmt eine Warze an die Nase.“

Bekam sie nicht. Eigentlich sieht sie eher aus wie eine gute Fee, aber Confidante ist „reell böse“, sagt Michaela Herold. Kempter findet das gar nicht schlimm - im Gegenteil: „Es ist viel spannender und lustiger, eine Hexe zu sein als eine Prinzessin, die sich in ihrem hübschen Kleid nicht schmutzig machen darf.“ Vor allem dann, wenn die Hexe zaubern kann. Für Kempter sind die Dreharbeiten „eine Reise in eine Welt, die sonst nicht gezeigt wird“. In jeder einzelnen Szene dürfe sie zeigen, was in ihr steckt. Besonders gefalle ihr die, in der sie den Prinzen und Lupine verzaubern darf.

Regie führt Markus Dietrich, der als bekennender Defa-Fan („Ich sage nur ,Spuk unterm Riesenrad...‘“) die Burg Falkenstein als Drehort vorgeschlagen hat. In Thüringen habe man auch schöne Burgen, aber der Falkenstein sei ideal: „Er steht erhöht an einer sehr guten Stelle. Da ist rundum Wald, und das wollen wir auch zeigen. Außerdem kann ich mit einer Drohne die Burg einmal umrunden, ohne Windräder im Bild zu haben.“

Ein Argument, das auch die Redakteurin und die Produzentin zu schätzen wissen: „Es ist ja auch ein historischer Dreh, da können wir keine Windräder zeigen“, sagt Herold.

Die Dreharbeiten auf dem Falkenstein enden am Samstag. Doch bis zum 8. Juli wird noch andernorts weiter gedreht. „Himmelblau und Lupine“ wird im Weihnachtsprogramm der ARD ausgestrahlt. Außerdem gibt es Neuverfilmungen von „Hans im Glück“ (NDR), „Das Märchen vom Schlaraffenland“ (HR) und „Das singende, klingende Bäumchen“ (RBB).

(mz)

Regisseur Markus Dietrich spricht am Set mit einer Darstellerin.
Regisseur Markus Dietrich spricht am Set mit einer Darstellerin.
Michael Ihle
Drehort Falkenstein: Im Burghof spricht die Tiertrainerin Katja Elsässer (2.v.l.) mit den Schauspielern Patrick Güldenberg (r.) und Jonathan Berlin (l.), der die Rolle des Prinzen Himmelblau spielt.
Drehort Falkenstein: Im Burghof spricht die Tiertrainerin Katja Elsässer (2.v.l.) mit den Schauspielern Patrick Güldenberg (r.) und Jonathan Berlin (l.), der die Rolle des Prinzen Himmelblau spielt.
Michael Ihle