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Bergbau in Elbingerode Bergbau in Elbingerode: Warum Pyrit für die DDR so wertvoll war

Von Burkhard Falkner 11.10.2016, 13:41
Gerd Hintze und Wolfgang Schilling (in Bergmannskluft) sowie Gerhard Rösicke und Herbert Zange (von links) stellen im Stemberghaus das neue Heimatbuch vor.
Gerd Hintze und Wolfgang Schilling (in Bergmannskluft) sowie Gerhard Rösicke und Herbert Zange (von links) stellen im Stemberghaus das neue Heimatbuch vor. Burkhard Falkner

Elbingerode/Hasselfelde - Etwa 20 Fachautoren haben nach jahrelanger Recherche ein Buch über die Geschichte der Grube „Einheit“ in Elbingerode herausgebracht: „Grube Einheit - Goldener Schatz im Harz“.

Das Bergwerk im Harz prägte über Jahrzehnte sowohl die Region als auch das Leben ihrer Bewohner. Zudem barg diese Harzer Grube viele steinerne Schätze, und jeder oder fast jeder ist nun auf den 304 Seiten erwähnt oder auf den insgesamt 555 Bildern zu sehen. Vom grauweißen Kalkgestein über eine glitzernd-bunte Wunderwelt der verschiedensten Kristalle bis hin zum Pyrit oder Katzengold reichen die dargestellten Bodenschätze.

Wobei vor allem Pyrit für den Buchtitel vom Goldschatz steht, weil diesem in Form von Schwefelkies der ganze bergbauliche Aufwand in der DDR gegolten hat. Echtes Gold wurde zwar auch in dem Bergwerk gefunden, aber nur in kleinen, nicht abbauwürdigen Mengen.

Schwefelkies hingegen war abbauwürdig, wie es damals hieß, und er wurde für zig Produkte dringend gebraucht. Für die Waschmittelherstellung genauso wie für Teerfarben und Düngemittel, für Akku-Säuren in Autobatterien oder für Arzneimittel, wie der Leser erfährt.

Letztlich wurden mit dem Schwefelkiesabbau Gelder für Importe auf dem Weltmarkt durch die Arbeit der Harzer Kumpel gespart. Als die DDR verschwand, wurde die Unrentabilität des Unterfangens umgehend zum Totengräber für die Grube, die 1990 geschlossen wurde.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.buchprojektgrubeeinheitharz.de. (mz)