Ballenstedt Ballenstedt: Schlosspark wird für 3,5 Millionen Euro saniert
Ballenstedt - Der Schlosspark als einer der größten touristischen Anziehungspunkte in Ballenstedt und Teil des Schlossensembles soll in den kommenden Jahren bis 2021 umfangreich saniert werden. Im Vordergrund stehen dabei die Teiche und die Wasserachse.
„Beim Wasserhaltesystem liegt einiges völlig im Argen“, sagt Bürgermeister Michael Knoppik. Die unteren Becken der Wasserachse verlieren Wasser: „Im Kreuzbecken ist das teilweise sehr gut zu sehen. Dort steht das Wasser 10 bis 15 Zentimeter tiefer als im vergangenen Jahr.“
Teiche sind terrassenförmig angeordnet
Die zwischen Mitte und Ende des 18. Jahrhunderts im Park angelegten Teiche - Glocken-, Schloss- und Ententeich - hängen direkt mit der Wasserachse zusammen, die 1858 nach Entwürfen von Peter Joseph Lenné geschaffen wurde. „Lenné hat sich hier wahrscheinlich die terrassenförmige Anordnung der Teiche zunutze gemacht“, sagt Knoppik. Der Schlossteich hat dabei besondere Bedeutung: Gebe es dort nicht genug Wasser, könne die Wasserachse nicht mehr gespeist werden.
In den Jahren 2005 und 2006 seien die Leitungen zwischen den Teichen saniert worden, deswegen konzentriere man sich jetzt auf die dringend nötige Sanierung der Wasserläufe: Der Ententeich beispielsweise sei verschlammt, die Wasserbecken müssten von innen und außen abgedichtet werden. Der Wasserverlust wirkt sich auf die Parkpflege aus, sagt der Bürgermeister: „Auf der Friederikenwiese versacken die Rasenmäher.“
Damm des Schlossteichs ist wieder frei
Die Dammkrone des Schlossteiches, in der im März ein etwa ein Meter tiefes Loch klaffte, ist inzwischen wieder für Fußgänger und Radfahrer freigegeben: „Es besteht keine Einsturzgefahr - was aber nicht heißt, dass sie nicht sanierungsbedürftig ist.“ Probleme gibt es auch am Damm des Glockenteiches.
Rund 3,5 Millionen Euro sollen in das Vorhaben fließen, ein Großteil davon über Fördermittel aus dem Programm „Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur‘“; bis zu 90 Prozent können hier bereitgestellt werden.
Zugleich soll die Infrastruktur im Park verbessert werden, damit er als Veranstaltungsort besser genutzt werden kann. Knoppik spricht von vier bis fünf Veranstaltungen im Jahr mit jeweils bis zu 1.000 Zuschauern, ähnlich wie die „Gartenlust“ und „Folk im Park“. Dafür ist unter anderem eine bessere Versorgung mit Wasser und Strom nötig.
Darüber hinaus brauche der Schlosspark eine Einfriedung im westlichen Bereich: Wildschweine richten besonders im Frühjahr erheblichen Schaden an, sagt der Bürgermeister. Die Tiere hätten die Wiesen durchwühlt und Neupflanzungen entlang der Wasserachse aus dem Boden geholt. „Die rücken durch bis an die Ausgangstore zur Stadt hin.“
Für Besucher soll der Park weiter frei zugänglich sein. Ein Kassenhäuschen werde nicht aufgestellt. Allerdings wäre ein Informationspunkt am Parkplatz am Marstall durchaus denkbar. (mz)