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Nach Rekordnähe zur Sonne Raumsonde „Parker Solar Probe“ meldet einwandfreien Zustand

Die Sonde „Parker Solar Probe“ flog näher an die Sonne als je ein Objekt zuvor. Ihre Systeme und Instrumente haben extreme Hitze und Geschwindigkeit unbeschadet überstanden, teilte die Nasa nun mit.

Von dpa 04.01.2025, 09:27
Die Computergrafik zeigt die „Parker Solar Probe“-Sonde auf dem Weg zur Sonne. (Handout)
Die Computergrafik zeigt die „Parker Solar Probe“-Sonde auf dem Weg zur Sonne. (Handout) -/AP/dpa

Göttingen/Washington - Die Sonde „Parker Solar Probe“ hat ihren Vorbeiflug an der Sonne in nie dagewesener Nähe einwandfrei überstanden. Sowohl die Systeme als auch die wissenschaftlichen Instrumente der Sonde seien intakt und würden normal funktionieren, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit.

„Parker Solar Probe“ war am 24. Dezember tief in die Atmosphäre der Sonne geflogen und hatte damit bisher unerforschte Regionen erreicht. Berechnungen der Nasa zufolge kam die Sonde von der Größe eines Kleinwagens bis auf rund sechs Millionen Kilometer an die Oberfläche der Sonne heran.

Auf ihrem Rekordflug erreichte sie laut Nasa eine Geschwindigkeit von etwa 690.000 Kilometer pro Stunde und sei damit schneller geflogen als jedes andere bislang vom Menschen gebaute Objekt. Ein dicker Hitzeschild schützte das Raumfahrzeug und die darauf montierten Instrumente. Während der größten Annäherung an die Sonne hatten die Forschungsteams auf der Erde keinen Kontakt mit der Sonde.

Funktionstüchtig in feindlicher Umgebung

„Obwohl "Parker Solar Probe" der Sonne näher war als jedes andere von Menschenhand geschaffene Objekt in der Geschichte, hat es genau so funktioniert, wie es geplant war, und hat Beobachtungen gemacht, die noch niemand zuvor machen konnte“, wird Helene Winters, Projektmanagerin für „Parker Solar Probe“ in der Einsatzzentrale des Johns Hopkins Applied Physics Laboratory (APL) in einer Mitteilung zitiert. 

„Vom Hitzeschild bis zum Kühlsystem des Solarfelds waren so viele Technologien erforderlich, um diese Mission zu fliegen und Daten zu sammeln, auf die Wissenschaftler seit Jahrzehnten gewartet haben. Die Fähigkeit von "Parker Solar Probe", sich in der feindlichen Umgebung der Sonne zu behaupten, ist ein Verdienst des Teams, das diese bemerkenswerte Sonde entworfen und gebaut hat“, so Winters.

Astrophysiker Volker Bothmer von der Universität Göttingen sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir konnten mit unserer Kamera und den weiteren Instrumenten an Bord der Raumsonde alle von uns programmierten wissenschaftlichen Messungen durchführen und werden Ende Januar die einzigartigen neuen Daten erhalten, wenn die Hauptantenne Richtung Erde zeigt.“ Bothmer leitet die deutsche Beteiligung an der Mission und hat unter anderem ihr Konzept sowie eine Weitwinkelkamera mitentwickelt.

Schon im Vorfeld hatte der Astrophysiker erklärt, dass es aber noch einige Jahre dauern werde, bis alle Daten ausgewertet und verstanden würden.

Erkenntnisse über die Sonnenwinde und Sonnenstürme

Die „Parker Solar Probe Mission“ soll unter anderem Erkenntnisse darüber bringen, warum die äußere Atmosphäre der Sonne um ein Vielfaches heißer ist als ihre Oberfläche. Das soll auch dabei helfen, die Funktionsweise der Atmosphären von anderen Sternen zu verstehen. Auch geht es um die Frage, wie die Sonnenströme in der Atmosphäre der Sonne erzeugt werden, und darum, wie Sonnenwind oder Sonnenstürme entstehen.

Namensgeber der 2018 gestarteten Sonde ist der US-Astrophysiker Eugene Parker, der schon als junger Mann in den 1950er Jahren laut Nasa eine mathematische Theorie zur Existenz des Sonnenwindes präsentierte. Das ist ein Strom geladener Teilchen, den die Sonne permanent in den Weltraum sendet. Parker war 2022 im Alter von 94 Jahren gestorben. Nach Auskunft der Nasa war er der erste Mensch, der den Start einer Sonde miterlebte, die seinen Namen trägt.