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Stiftung Neinstedt Alfred John Chefarzt Fachkrankenhaus Psychiatrie Neinstedt, Kristin Rost kaufmännische Leitung: Doppelspitze führt Stiftung Neinstedt

Von Benjamin Richter 20.05.2020, 09:56
Alfred John ist neuer Chefarzt des Fachkrankenhauses für Psychiatrie, Kristin Rost übernimmt die kaufmännische Leitung.
Alfred John ist neuer Chefarzt des Fachkrankenhauses für Psychiatrie, Kristin Rost übernimmt die kaufmännische Leitung. Dominique Leppin

Neinstedt - Es sind große Fußstapfen, in die Alfred John getreten ist. Der Mediziner hat zu Beginn des Monats die Position des leitenden Arztes des Neinstedter Fachkrankenhauses für Psychiatrie von Regina Kreutzer übernommen, die 26 Jahre lang an dessen Spitze stand.

Daran, was sie erreicht hat – etwa die Integration therapeutischer Methoden in die Psychiatrie und ein bio-psycho-soziales Therapiekonzept -, möchte der 59-Jährige anknüpfen. „Nun geht es mir darum, die Entwicklungen, die Frau Kreutzer auf den Weg gebracht hat, weiter auszubauen“, stellt er klar – und macht deutlich, dass er sich auf dem bisher Erreichten nicht ausruhen will.

Zugleich erklärt John, dass die Suche nach neuen Entwicklungsmöglichkeiten für die Behandlung der Patienten nicht nur auf seiner eigenen Betriebsamkeit, sondern auch auf dem Charakter des Fachgebiets fuße. „Psychiatrie ist kein Fach, in dem Stillstand herrscht.“

Alfred John will unter anderem Musik- und Kunsttherapie weiterentwickeln

Vielmehr müsse man als praktizierender Arzt auf diesem Feld stets am Ball bleiben und vorausdenken. „Ich stelle mir die Frage, wo wir in zehn Jahren sein können“, legt John dar – und malt sich aus, dass das Fachkrankenhaus bis dahin unter anderem nicht-sprachliche Therapieformen, wie die Musik- und die Kunsttherapie sowie das therapeutische Reiten, weiterentwickelt.

„Denn Menschen mit Behinderung fällt es oft leichter, sich durch nichtsprachliche Möglichkeiten auszudrücken“, erklärt er. Die Angebote gebe es schon heute, „aber wir wollen sie weiter ausbauen“, sagt der Arzt, der einräumt, dass das Personal begrenzt sei.

Etwas länger als Alfred John, der im April 2018 - bereits mit dem Plan, zur gegebenen Zeit den Leitungsposten zu übernehmen – vom Klinikum Quedlinburg ins Neinstedter Krankenhaus gewechselt war, ist Kristin Rost bereits in der Einrichtung tätig.

Kristin Rost studierte BWL und arbeitete bei der Arbeiterwohlfahrt in Quedlinburg 

Als kaufmännische Leiterin des Krankenhauses und des Bereichs Gesundheit der Evangelischen Stiftung bildet sie ab sofort mit John in dem Krankenhaus eine Doppelspitze. Bevor sie im Dezember 2017 kaufmännische Assistentin von Regina Kreutzer wurde, hatte sie in Magdeburg Betriebswirtschaftslehre studiert und war anschließend bei der Arbeiterwohlfahrt in Quedlinburg tätig.

Dass sie nun im kaufmännischen Bereich von der Assistentin zur Leiterin befördert wurde, fasst Rost als Wertschätzung auf. Eine Vorgängerin kann sie indes nicht um Rat bitten: Die Stelle der kaufmännischen Leiterin des Krankenhauses wurde neu geschaffen.

In der besonderen Krise, in der sich auch das Krankenhaus pandemiebedingt befinde, stelle sich die Frage, wie man dessen Angebote künftig refinanzieren könnte, so Rost. Aufgrund der Ausnahmesituation, aber auch, weil sie die Strukturen der Einrichtung bereits aus jahrelanger Arbeit kennen, möchten die beiden neuen Leiter ungern eine Bilanz aus ihren ersten zwei Wochen ziehen.

Ziele und Wünsche bringen sie aber mit und wollen sie in ihrer Arbeit umsetzen: „Ich wünsche mir, dass ich neben den organisatorischen und kaufmännischen Aufgaben nicht die Belange der Patienten und Mitarbeiter aus dem Blick verliere, denn diese sind ein wesentlicher Bestandteil der erfolgreichen Arbeit im Bereich Gesundheit“, sagt Rost.

John stimmt ihr zu - auch er wolle sich nicht so sehr von formalen Dingen gefangen nehmen lassen. (mz)