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32 Balkone für die Mieter 32 Balkone für die Mieter: Jederzeit an der frischen Luft

Von Susanne Thon 28.08.2020, 11:56
Helen Schröder-Rolle (l.) und ihre Kollegin Sabrina Gießmann
Helen Schröder-Rolle (l.) und ihre Kollegin Sabrina Gießmann Susanne Thon

Harzgerode - Einige Mieter der Gemeinnützigen Wohnstättengenossenschaft Harzgerode können jetzt an die frische Luft, ohne dafür das Haus verlassen zu müssen. An 32 der 40 Wohnungen, die das Unternehmen in der Mägdesprunger Straße und der Straße der Jugend vermietet, hat es Balkone anbauen lassen.

Man habe das Umfeld attraktiver gestalten, die Wohnqualität steigern und die langfristige Vermietbarkeit sicherstellen wollen, erklärt die Vorstandsvorsitzende, Helen Schröder-Rolle. „Von Mietinteressenten kam öfter die Frage nach einem Balkon“, sagt sie.

„Bei den acht übrigen war es vom Schnitt nicht möglich, welche anbringen zu lassen“

Einen sechsstelligen Betrag hat die Wohnstättengenossenschaft ihr zufolge in den Umbau gesteckt. Die Planungen wurden bereits im vergangen Jahr angeschoben. Gebaut wurde jetzt im Sommer. Bevor das Mauerwerk aufgestemmt, Durchbrüche geschaffen und Türen - der Übergang zwischen Wohnung und Balkon ist barrierefreie - eingebaut werden konnten, mussten Heizkörper abgebaut und Elektroleitungen umverlegt werden.

Dass nicht alle 40 Wohnungen mit Balkonen ausgestattet wurden, hängt mit dem Grundriss zusammen. „Bei den acht übrigen war es vom Schnitt nicht möglich, welche anbringen zu lassen.“ Die Wohnungen lägen in einem Block, in dem sich immer drei auf einer Etage befänden; nur die vier in der Mitte hätten welche bekommen können.

Wohnungen sind bereits reserviert

Noch sind nicht alle Wohnungen mit Balkon vermietet. Aber die, die gegenwärtig noch leer stünden, seien bereits reserviert; es gebe eine kleine Warteliste, sagt Helen Schröder-Rolle. In den kommenden Wochen werden sie renoviert, auch die Fußbodenbeläge sollen ausgetauscht werden. Dann „müssen die Leute nur noch ihre Möbel reinstellen“. Voraussichtlich im Oktober sind die Wohnungen bezugsfertig.

Neben den Wohnungen in der Mägdesprunger Straße und der Straße der Jugend in zweigeschossigen Mehrfamilienhäusern hat die Wohnstättengenossenschaft noch weitere 191 in der Straße des Friedens. Plattenbau. Das kommt für viele nicht in Frage. Der Leerstand dort ist laut Helen Schröder-Rolle höher als im Norden der Stadt. Beziffern möchte sie ihn nicht, sagt nur, er sei ähnlich hoch wie bei der Harzgeröder Wohnungsgesellschaft mbH. Dort standen zuletzt 17 Prozent der Wohnungen leer.

Den Leerstand bekämpfen

„Wir müssen Überlegungen treffen, wie wir den Leerstand dort abbauen können“, sagt die Vorstandsvorsitzende der Wohnstättengenossenschaft, ein konkrete Projekt gebe es jedoch noch nicht. Grundrisse verändern, wie es die HGW gerade macht - in der Straße der Jugend werden zwei Wohnungen zu einer zusammengefasst -, das habe man bereits probiert, so Helen Schröder-Rolle, „aber das wird nicht so nachgefragt.“ Aus einer Drei- wurde zum Beispiel eine Zweiraumwohnung mit Wohnküche und Wirtschaftsraum gemacht. Dafür ist das Kinderzimmer gewichen. An anderer Stelle wurden zwei Zwei-Raum-Wohnungen zu einer Vierraumwohnung zusammengelegt.

Die Gemeinnützige Wohnstättengenossenschaft Harzgerode eG wurde 1957 gegründet. Vermietet wird nur an Mitglieder. Die Höhe der zu zahlenden Anteile ist von der Wohnungsgröße - vermietet werden Wohnungen zwischen 42 und 72 Quadratmetern - abhängig. (mz)