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Osternienburger HC Osternienburger HC: Unbekanntes Kennzeichen

Von christian kattner 23.07.2015, 18:48
Youngster Erik Dolge (links) und Neuzugang Sebastian Giertler drehten am Montag gemeinsam Runden.
Youngster Erik Dolge (links) und Neuzugang Sebastian Giertler drehten am Montag gemeinsam Runden. Bösener Lizenz

Osternienburg - Der Trainingsauftakt war eigentlich erst für 19 Uhr angesetzt. Ein Wagen mit ortsuntypischem Kennzeichen hatte aber schon dreißig Minuten zuvor am Gelände des Osternienburger HC geparkt. „Mal sehen, wie viele Spieler heute überhaupt kommen“, sagte der Fahrer und stellte sich als Sebastian Giertler vor. Aus Meerane war der 29-Jährige angereist und wollte seine erste Einheit beim Zweitliga-Aufsteiger absolvieren.

Zwei Tore gegen den OHC

Zuletzt hatte der Stürmer den Weg in Richtung Osternienburg am 14. Juni eingeschlagen. Mit dem SV Motor Meerane hatte er beim 3:3 zwei Tore erzielt und am Ende einen Punkt entführt. „Ich habe sogar noch einen Siebenmeter verschossen“, erzählt Giertler. Wulf Müller kannte den torgefährlichen Angreifer schon lange und suchte nach dem Spiel das Gespräch. „Den Rest habe ich dann mit dem Trainer in Meerane geklärt“, sagt der Osternienburger Trainer.

Giertler ist aber nicht das einzige neue Gesicht in Osternienburg. Als dann kurz vor 19 Uhr auch der Rest der kleinen Trainingsgruppe auftauchte, schlenderte auch Alexander Pohland durch das Tor in Richtung des Kunstrasenplatzes. Nicht zum ersten Mal, denn der Torwart hatte sich gerade erst im nur fünf Kilometer Luftlinie entfernten Köthen verabschiedet. „Er wollte zu uns“, betont Wulf Müller. Als ehemaliger Köthener und jetziger Osternienburger Trainer weiß er um die Brisanz solcher Wechsel, hätte Pohland deshalb auch niemals angesprochen. Dass er ihn nun in seinem Kader hat, freut ihn natürlich: „Man kann nie genug gute Torhüter haben.“

Den Trainingsplan hat Wulf Müller bereits fertig und neben den Einheiten auf dem eigenem Platz auch ein paar Testgegner organisiert.

In Osternienburg werden am 15. August die Mannschaften aus Mariendorf, Leuna und Hannover zum ersten Vorbereitungsturnier am Start sein.

Am Wochenende vom 21. bis 23. August geht es für den Zweitligisten dann in ein Trainingslager in die Niederlande.

Ein Testspiel gegen Hannover 78 am Vormittag und ein Blitzturnier am Nachmittag stehen am 29. August auf dem Plan. Der letzte Test ist für das Wochenende 5./6. September gegen Ligakonkurrent Charlottenburg vorgesehen. Der Auftakt in die Zweitliga-Saison erfolgt für den OHC am 12. September in Zehlendorf.

Weitere Neuzugänge konnte der Osternienburger Trainer am Dienstagabend noch nicht präsentieren, genau wie Spieler aus dem Aufstiegskader. Viele Akteure hatten ihre Teilnahme am Vorbereitungsstart offiziell abgesagt, weilten stattdessen im Urlaub oder konnten es zeitlich nicht einrichten. „Das ist natürlich nicht ideal“, sagte Wulf Müller. Eine kurze Ansprache an die anfangs sechsköpfige Herrengruppe hielt er dennoch. Dass die Trainingsgruppe am Dienstagabend dann doch relativ groß war, lag an der weiblichen Verstärkung. Da das Damenteam nach dem Rücktritt von Peter Jungk derzeit keinen Trainer hat, wird es gerade in dieser frühen Phase der Saisonvorbereitung gemeinsam mit den Herren trainieren.

Unterschiede in der Leistungsfähigkeit waren da gerade beim Shuttle-Test zu sehen. Während Erik Dolge und Neuzugang Sebastian Giertler als letzte Läufer um ein noch besseres Ergebnis kämpften, waren die Damen schon lange nur noch Zuschauer. Beim anschließenden, gemeinsamen Waldlauf waren dann aber wieder alle gemeinsam auf der Strecke.

Die kommenden Wochen werden von dieser Art des Trainings geprägt sein. Erst am 15. August wird das Herren-Team erstmals auf andere Mannschaften treffen. „Bis dahin wird viel Athletik trainiert“, sagt Wulf Müller, „vor allem Kondition und Schnelligkeit. Die Jungs machen aber auch für sich schon sehr viel.“

Drei Anfragen noch offen

Bis zum ersten Testspiel wird sich dann auch die Trainingsgruppe wieder vergrößern. Neben den eigentlichen Osternienburger Spielern könnten auch noch ein paar andere Gesichter zum zukünftigen Zweitligisten stoßen. „Drei Spieleranfragen haben wir noch offen“, sagt Wulf Müller. Auch Spieler aus der anderen Bundesländern wurden angesprochen. „Bei uns gibt es zwar kein Geld, aber mit der 2. Bundesliga können wir Spieler anlocken“, sagt Wulf Müller. Bei Sebastian Giertler hat es geklappt. Und wenn der Neuzugang dann ab September in Leipzig arbeitet und wohnt, ist die Anreise nach Osternienburg auch nicht mehr so weit. (mz)