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"Momentan beschwerdefrei" "Momentan beschwerdefrei": Max Ziemann nutzt die Spielfreie Zeit der HG Köthen

Von Marcus Bräuer 24.10.2014, 19:31
Max Ziemann wechselte zur Saison 2013/14 nach Köthen, konnte bisher aber nur 18 Spiele absolvieren.
Max Ziemann wechselte zur Saison 2013/14 nach Köthen, konnte bisher aber nur 18 Spiele absolvieren. Heiko Rebsch Lizenz

Köthen - Max Ziemann klotzt ran. Und zwar gleich zweifach. Das Wintersemester 2014 hat vor kurzem begonnen, der angehende Meteorologe verbringt daher viel Zeit im Labor in Leipzig. Und wenn er nicht dort ist, ist er mit Reha beschäftigt. Vor drei Wochen, bei der 26:31-Heimniederlage der HG 85 Köthen gegen den HSC Bad Neustadt, knickte der Rückraumspieler um. „Ich bin unglücklich auf den Fuß eines Gegners getreten“, erinnert sich Ziemann an die Szene, die bereits nach zwei Minuten passierte. Die spätere Diagnose vom Arzt: Überdehnung des Syndesmosebandes.

Krankenakte wird länger

Das Syndesmoseband hält Waden- und Schienbein zusammen und zieht sich bis in den Fuß. Durch das Umknicken wurde es in Mitleidenschaft gezogen und ist nun instabil. Schmerzen hat Ziemann nicht. „Momentan bin ich beschwerdefrei“, sagt er. Aber bei Sprüngen spürt er, dass da etwas nicht stimmt. Deswegen geht er behutsam damit um. Stabilisations- und Kraftübungen gehören derzeit zur täglichen Routine, sie sollen ihn in die Situation bringen, bald wieder mit dem Lauftraining anfangen zu können.

Die HG 85 Köthen hat spielfrei, aber zwölf andere Mannschaften der 3. Liga Ost müssen am Wochenende auf die Platte. Anhalt Bernburg empfängt am Sonnabend (Beginn: 16.30 Uhr) den HSV Hannover. Um 19 Uhr spielt Tabellenführer SC Magdeburg zu Hause gegen Groß-Umstadt.

Der Dessau-Roßlauer HV muss hingegen auswärts ran, ist bei der HSG Rodgau Nieder-Roden zu Gast. Die weiteren Partien: HSC Bad Neustadt - Lok Pirna, LVB Leipzig - Northeimer HC, TSV Burgdorf II - TV Kirchzell. (brä)

Max Ziemann und die Verletzungen - es ist ein Thema, das den 24-Jährigen verfolgt, seit er im Sommer 2013 zur HG 85 nach Köthen wechselte. Kurz vor dem ersten Oberliga-Spieltag riss er sich das Kreuzband an und machte erst im Januar 2014 sein erstes Spiel für seinen neuen Verein. Nach drei Partien war dann Anfang Februar schon wieder Schluss: Eine Blase am Finger stellte sich als gefährliche Vereiterung heraus, die schon bis an die Sehne fortgeschritten war, Ziemann musste operiert werden. Ab Ende Februar absolvierte er alle weiteren Punktspiele - bis gegen Bad Neustadt der nächste Rückschlag kam.

Von 34 möglichen Spielen der HG 85 Köthen konnte Max Ziemann nur 18 absolvieren. Wie er mit dem Verletzungspech umgeht? „Teils, teils“, sagt Ziemann, der so wirkt, als könne ihn nichts so schnell aus der Bahn werfen, „ich kann ja nichts dafür und ich kann es auch nicht ändern.“ Manchmal denkt aber auch er sich: „Warum habe ich kein Glück gehabt?“ In seiner sportlichen Laufbahn vor der Köthener Zeit, hatte er keine größeren Verletzungen. „In der D-Jugend mal ein gebrochener Arm und später die üblichen, kürzeren Geschichten“, sagt er.

Bessere Verteilung der Kräfte

Durch das spielfreie Wochenende der HG 85 gewinnt Ziemann Zeit. Das nächste Spiel der Köthener ist erst am 1. November. Die Chance, dass Ziemann dann in Dresden mitspielen kann, stehen aber nicht so gut. „Ich mache es abhängig davon, was der Arzt sagt“, so Ziemann. Er wolle nichts überstürzen. „Ich will ja auch noch ein paar Jahre Handball spielen.“

Die 19:22-Niederlage am vergangenen Sonnabend gegen MSG Groß-Bieberau/Modau verfolgte Ziemann von der Zuschauertribüne aus. Wie den meisten in der Halle, fiel auch ihm auf, dass seinen Mannschaftskollegen gegen Spielende die Kräfte ausgingen. „Ich will nicht sagen, dass wir das Spiel mit mir oder mit Sebastian (Greß, der auch fehlte, Anm. d. Red.) gewonnen hätten“, sagt Max Ziemann, „aber durch eine Wechselmöglichkeit mehr hätten sich die Kräfte besser verteilt.“

Klar ist: Die Last wird leichter, je mehr Schultern sie tragen. Max Ziemann braucht aber zunächst einmal einen gesunden Fuß. (mz)