Landgestüt Prussendorf Landgestüt Prussendorf: Landrat Uwe Schulze kritisiert Plan zum Verkaufen

Köthen/Prussendorf - Landrat Uwe Schulze (CDU) hat auf der Sitzung des Kreistages die Landesregierung aufgefordert, von ihrem Plan, das Landgestüt Prussendorf zu verkaufen, Abstand zu nehmen.
Mal wieder habe die Landesregierung, wie jede Landesregierung bisher, zu Beginn ihrer Legislaturperiode drastische Einsparungen angekündigt, äußerte Schulze.
Und wieder sei der Verkauf des Landgestüts dabei. „Man versucht, kurzfristig einen gewissen Ausgleich zu bekommen, in dem man langfristig ein Kleinod unseres Landes, an dem viel Acker und viel Wiese hängen, dem Verkauf preis gibt“, sagte der Landrat.
Er könne als Landrat die Landwirtschafts- und Umweltministerin, den Ministerpräsidenten und den Finanzminister nur auffordern, dafür zu sorgen, dass das Landgestüt Prussendorf nicht verkauft werde.
Bedeutsames Zentrum der Pferdezucht auf dem Spiel
700 Hektar Land und Wiese gehören zum Landgestüt. Da in der heutigen Zeit nichts rarer sei als Land und Acker, Wald und Wiese, könne man kurzfristig eine einmalige Einnahme erzielen. Doch das Land füge sich mit dem Verkauf langfristig selbst Schaden zu.
Aus Sicht des Landrates steht ein bedeutsames Zentrum der Pferdezucht auf dem Spiel. Zudem wären alle Bemühungen der vergangenen Jahre umsonst gewesen, das Landgestüt in die wirtschaftliche Selbstständigkeit und in die schwarzen Zahlen zu führen.
„Nach Umstrukturierungen und diversen Maßnahmen hat es das Landgestüt im Großen und Ganzen geschafft und steht auf stabilen Füßen, was vor einigen Jahren noch nicht so gewesen ist“, sagte Schulze.
Das Gestüt sei Tafelsilber Sachsen-Anhalts
„Würde Baden-Württemberg jemals darüber nachdenken, sein Landesweingut zu verkaufen? Ich glaube nicht“, sagte der Landrat. Er zähle das Gestüt zum Tafelsilber Sachsen-Anhalts. „Vom Tafelsilber sollte man sich nicht trennen, sondern sollte es polieren, damit es glänzt, damit es erhalten bleibt, nicht nur für uns in Anhalt-Bitterfeld, sondern fürs ganze Land. Man darf es nicht dem schnellen Euro zum Opfer fallen lassen“, äußerte Schulze und bekam dafür viel Beifall von den Kreistagsmitgliedern.
Schulze bat die dem Kreistag angehörenden Landtagsabgeordneten darum, seine Forderung zu unterstützen. „Da sind wir einer Meinung“, sagte Dagmar Zoschke (Die Linke).
Sie empfahl, nicht nur beim Ministerium Druck zu machen. Landrat und Kreistagsvorsitzender sollten ein gemeinsames Schreiben an den Gesetzgeber richten. (mz)