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Interview mit Geschäftsführer der Otto Baskets Interview mit Geschäftsführer der Otto Baskets: "Wir haben den Rotstift angesetzt"

24.10.2014, 17:54
In der Saison 2010/2011 trafen die BSW Sixers (weiß) noch in der 1. Regionalliga auf Magdeburg.
In der Saison 2010/2011 trafen die BSW Sixers (weiß) noch in der 1. Regionalliga auf Magdeburg. Archiv/Kehrer Lizenz

Sandersdorf - Immer wieder Negativschlagzeilen, große Finanzprobleme und das Zittern um die Zukunft des Magdeburger Basketballs - die vergangenen Monate waren für die Otto Baskets alles andere als einfach. Erst durfte Magdeburg dank einer Wildcard an der vergangenen Pro A-Saison teilnehmen, sprang von der 1. Regionalliga direkt in die zweithöchste deutsche Spielklasse, stieg dann allerdings sofort wieder ab. Vor dem brisanten Derby bei den BSW Sixers (Sonntag, 16 Uhr) hat sich Daniel George mit Magdeburgs Geschäftsführer Toni Kohlmeyer, 30 Jahre alt und seit dem 1. Juli dieses Jahres im Amt, unterhalten.

Herr Kohlmeyer, ihr Sommer war turbulent. Die Lizenz kam in letzter Sekunde. Erst spät konnten Sie am Kader basteln. Sind Sie mit dem Ergebnis zufrieden?

Kohlmeyer: Wir sind mehr als zufrieden. Es war eine Situation, in der wir auf einem leer gefegten Markt Tag für Tag schauen mussten, was sich für Möglichkeiten ergeben. Am Ende haben wir aber nicht nur Leute bekommen, die notgedrungen zu haben waren, sondern konnten Qualität nach Magdeburg holen.

Wie ist Ihnen das gelungen?

Kohlmeyer: Wir haben immer noch den Stempel, dass wir ein Absteiger aus der Pro A sind. Außerdem können wir mit Sicherheit Bedingungen stellen, die für Spieler nicht uninteressant sind. Abgesehen von der wirtschaftlichen Lage haben wir schon gute Rahmenbedingungen in Magdeburg, gerade, was die Logistik angeht, Autos, Wohnungen und so weiter.

Wie ist es aktuell um die finanzielle Lage des Vereins bestellt?

Kohlmeyer: Noch so ein wirtschaftliches Jahr wie das letzte würde kein Verein der Welt überleben. Für uns ist es deshalb ganz entscheidend, dass wir einen intensiven Sparkurs fahren. Wer bei uns in der Halle war, sieht, dass wir in allen Bereichen den Rotstift angesetzt haben. Das trägt dazu bei, dass wir zumindest in unserer monatlichen Kalkulation aktuell sehr, sehr gut fahren. Es gibt eine klare Auflage der Liga, dass wir mit einem Überschuss von 100 000 Euro aus der Saison gehen müssen. Bislang sehe ich keinen Anlass, dass wir das nicht erfüllen werden.

Zum sportlichen Teil: Wer hat auf dem Papier das bessere Team - die BSW Sixers oder die Otto Baskets?

Kohlmeyer: Ich denke, dass die Sixers mit den besseren Karten ins Rennen gehen. Einfach aus dem Grund, dass sie die Chance hatten, eine vernünftige Saisonvorbereitung zu fahren. Das ist eine Größe, die man nicht unterschätzen darf. Wir hinken da noch zwei, drei Monate hinterher.

Hat die Partie für Sie einen besonderen Reiz oder ist es ein Spiel wie jedes andere?

Kohlmeyer: Für uns ist aktuell sowieso jedes Spiel etwas Besonderes, weil wir uns darüber freuen, dass es überhaupt weitergeht. Auf der anderen Seite ist Sachsen-Anhalt, was die Basketball-Szene angeht, ein kleines Bundesland. Von daher wird am Sonntag zumindest der erste Teil der Frage, wer hinter dem MBC (Erstligist aus Weißenfels, Anm. d. Red.) die zweitstärkste Mannschaft in Sachsen-Anhalt ist, beantwortet - es gibt ja noch ein Rückspiel. Das ist eine Frage, die wir auch aus emotionaler Sicht beantwortet haben möchten. (mz)

Toni Kohlmeyer
Toni Kohlmeyer
Archiv/Privat Lizenz