Illegaler Sperrmüll Illegaler Sperrmüll: Reppichauer Kinder räumen auf

Reppichau - Ein Vorbild sein. Das wollen die Kinder und Jugendlichen der Freiwilligen Feuerwehr Reppichau. Ein Vorbild für Erwachsene. „Die denken: Ach, das sieht doch eh keiner“, vermutet Nils. Und würden dann einfach ihren Müll wegwerfen.
Kühlschränke im Wald, Autoreifen am Feldrand … der Zehnjährige ärgert sich über solche Schandflecken, von denen es rings um Reppichau so einige gibt. „Wir wollen schön wohnen“, sagt er. Und denkt sogar noch weiter. „Hier kommen viele Touristen her.“ Denen würde der Müll ganz bestimmt nicht gefallen.
Reppichau ist ein Kunstobjekt, keine Müllhalde
Über die Jahre hat sich Reppichau von einem unscheinbaren Dorf zu einem außergewöhnlichen Kunstobjekt entwickelt. Unrat passt da nicht hin. Das sehen auch die Erwachsenen der Feuerwehr so. Sie führen deshalb nun schon seit Jahren einen Umwelttag durch. Mit ihrem Nachwuchs, mit den Eltern der Kinder und Jugendlichen, mit der Jagdgenossenschaft um Dirk Nagel, mit den Jägern. Am Samstag waren die Helfer erneut unterwegs.
„Wir suchen in der Gemarkung den Müll zusammen“, sagte Thomas Keller, Jugendwart in Reppichau. Kleinen Müll, wie Tüten und Verpackungen. Aber auch großen Müll, wie Autoreifen, Matratzen und Kühlschränke. Dass manche Leute nicht einfach ihren Sperrmüll anmelden könnten und ihren Unrat stattdessen in der Landschaft entsorgen würden, macht ihn sauer.
„Es ist traurig, dass so viel zusammenkommt“
Vergangenes Jahr, merkte Thomas Keller an, hätten die Kinder und Jugendlichen beim Umwelttag so viel Müll gefunden, dass ein großer Container voll geworden sei. „Es ist traurig, dass so viel zusammenkommt“, sagte auch Christian Berger. Er ist stellvertretender Jugendwart und Kinderwart in Reppichau.
Rund 20 Kinder und Jugendliche konnten Thomas Keller und Christian Berger für die Aufräumaktion begeistern. Wobei da, erzählten die Männer, nicht viel dazugehöre. „Die machen das gern“, sagte der Jugendwart. Er ist immer wieder begeistert, wie viele beim Umwelttag mitmachen.
Zehn Kinder und 20 Jugendliche
Zehn Kinder gehören derzeit zur Kinderwehr des Ortes. Und es gibt sogar eine Warteliste. Mehr Kinder kann die Freiwillige Feuerwehr Reppichau derzeit allerdings nicht aufnehmen. Hinzu kommen noch 20 Jugendliche. Eine stattliche Zahl. Noch dazu für einen kleinen Ort wie Reppichau.
„Wir machen nicht nur Feuerwehr“, sagte Thomas Keller. Die Kinder hätten auch schon einen Feldahorn gepflanzt und beim Krippenspiel mitgemacht, die etwas Älteren würden ins Jugendlager fahren. Und auch Umweltbildung wird in Reppichau groß geschrieben.
Wie wird Müll richtig getrennt? Warum darf Unrat nicht einfach in der Landschaft entsorgt werden? Das alles lernen die Kinder und Jugendlichen. Sie waren am Samstag umso entsetzter darüber, was sich so alles angefunden hat. Vicky entdeckte Dachziegel, Julian fand einen Mülleimer.
„Da können sich Tiere verletzen“, sagte Natalie Sophie. Die Zehnjährige findet es unmöglich, dass manche Erwachsene zu faul sind, ihren Müll richtig zu entsorgen. (mz)
