Hockey Hockey: Noch Reserven

Von christian kattner 15.04.2012, 16:41

münchen/MZ. - Dass es eine schwere Aufgabe werden würde, war bereits im Vorfeld klar. Ein wenig liebäugelte Andreas Dolge mit einem Punktgewinn beim Tabellenzweiten SC München. Und so fiel die Analyse nach der 1:7-Niederlage zum Rückrundenstart des Osternienburger HC in der 2. Hockey-Bundesliga sehr kurz aus: "Ernüchternd", sagte der OHC-Trainer, "man hat da einfach die Klasse der Münchner Mannschaft gesehen."

Und das nicht einmal zu einhundert Prozent. Das Team aus der bayrischen Landeshauptstadt konnte dabei noch Kräfte schonen für das Spitzenspiel am Sonntag gegen Nürnberg. "Wir konnten es uns leisten, Alex Schöllkopf in der zweiten Halbzeit auf der Bank zu lassen und den leicht angeschlagenen Felix Knoblauch gar komplett zu schonen", sagte MSC-Trainer Christoph Elste. Dass das am Sonntag nicht viel bringen würde, wusste man auf Seiten der Münchner natürlich noch nicht. In einem knappen Spiel unterlag man dem Tabellenführer aus Nürnberg mit 1:2. Doch zumindest hatten die Münchner am Samstag alles richtig gemacht und sich optimal auf das Duell mit den Nürnbergern vorbereitet. Ersteres konnte man vom Osternienburger HC nicht gerade sagen. "Wir haben in beiden Halbzeiten immer eine Viertelstunde gut mitgehalten", sagt Andreas Dolge, "dann haben sich aber immer wieder Unkonzentriertheiten eingeschlichen." Die nutzte München konsequent aus. Erzielte Lukas Blasberg das 1:0 für die Gastgeber (10.), so legte Thomas Heiß wenig später nach (12.). "Wir hatten eigentlich zwei gute Offensivmöglichkeiten", erzählt der OHC-Trainer, "aber leider kamen wir da nicht zum Abschluss." In diesem Bereich präsentierte sich München als wirkliches Spitzenteam. Der Tabellenzweite lauerte auf Fehler, provozierte sie aber auch. "Die waren sehr bissig, haben um jeden Ball gefightet", so Dolge. Und erhöhten noch vor dem Seitenwechsel durch André Schriever auf 3:0 (20.).

Auch in der zweiten Hälfte begann der OHC zunächst sehr engagiert, musste aber innerhalb von neun Minuten die Tore von Hans Beck (43.), Valentin Stephan (E, 45.), Benjamin Lang (50.) und Philip Schavoir (7m, 52.) schlucken, lag plötzlich mit 0:7 in Rückstand. Dass es zumindest ein Erfolgserlebnis gab, dafür sorgte Andreas Storm mit seinem Treffer zum 1:7 (68.). "Wir wissen jetzt, wo der Hase langläuft", sagte Andreas Dolge, "trotzdem werden wir das Spiel noch einmal genau analysieren."

Wenn man der Partie noch etwas Positives abgewinnen will, dann sicherlich die Tatsache, dass die Mannschaft praktisch in der aktuellen Form ohne Chance war. Eine knappe Niederlage hätte nur den Blick getrübt, hätte vielleicht der eine oder andere die Leistung falsch eingeschätzt.

So dürfte nun aber jeder OHC-Spieler wissen, dass er noch mehr als eine Schippe draufpacken muss, soll es am Ende der Saison mit dem Klassenerhalt klappen. "Wir müssen uns auf jeden Fall noch steigern", weiß Andreas Dolge, "bis zum nächsten Spiel haben wir aber noch ein wenig Zeit." Dass seine Mannschaft über weitere Reserven verfügt, davon ist der OHC-Trainer überzeugt. Jetzt muss er gemeinsam mit dem Team diese Reserven freisetzen.