Hockey Hockey: Ein Abendessen für den Aufstieg
OSTERNIENBURG/MZ. - Rechnerisch gelang der Bundesligaaufstieg erst am vergangenen Wochenende. Für Peter Roth stand er jedoch schon früher fest: "Mir war nach dem Sieg bei Charlottenburg klar, dass wir aufsteigen", so der Vorsitzende des Osternienburger HC. Zu überzeugend war Auftritt des Damenteams beim ärgsten Verfolger. Auch wenn noch einige Spieltage vor dem Team lagen, zeigte sich Roth vom Auftritt der jungen Mannschaft überrascht: "Es ist für mich unfassbar, dass man kein Spiel verliert."
Krönung am letzten Spieltag
Das sollten die Damen aus Osternienburg auch am vergangenen Wochenende nicht. Noch besser: Nach zwei Heimsiegen gegen den Berliner SC und die SG Rotation Prenzlauer Berg dürfen sich die Damen aus Osternienburg am letzten Spieltag als neuer Ostdeutscher Meister und Aufsteiger zur 1. Hallenhockey-Bundesliga krönen lassen. Einen kleinen Vorgeschmack auf die anstehenden Feierlichkeiten gab es schon am Sonntag, als die Mannschaft nach dem Sieg gegen die Damen vom Prenzlauer Berg die Sektkorken knallen ließ.
"Ich habe soviel Feuer und Entschlossenheit in den Augen meiner Spielerinnen gesehen, dass ich eigentlich nur ein paar taktische Dinge ansprechen musste. Mehr war nicht nötig", so OHC-Trainer Matthias Schmidt. Es war der pure
Willen, schon an diesem Wochenende den Aufstieg perfekt zu machen. Und mit diesem Feuer und dieser Entschlossenheit legte die Mannschaft dann auch sofort los, spielte den Gegner förmlich an die Wand und beeindruckte die Zuschauer und den Gegner mit tollen Spielzügen. Bereits nach 15 Minuten führte der OHC mit 4:0. Dreimal in Folge traf Jenny Dolge ins BSC-Gehäuse, dazu noch Tina Mourek, die eine Strafecke verwandelte. Als es nach 20 Minuten nach Treffern von Melanie Stefaniak und Jenny Dolge gar 7:0 für die Osternienburgerinnen stand, schaltete der OHC deutlich sichtbar einen Gang zurück, ohne aber jemals die Kontrolle über die Partie zu verlieren.
Zwar verkürzten die Berlinerinnen noch auf 3:7, doch mit dem Halbzeitpfiff erzielte Tina Mourek den achten Osternienburger Treffer. Etwas ruhiger verlief die zweite Halbzeit. Matthias Schmidt nutzte den klaren Vorsprung, wechselte kräftig durch und nahm auch den einen oder anderen Gegentreffer und einige unsortierte Abwehraktionen billigend in Kauf. "Letztlich haben wir auf die Gegentreffer immer wieder die richtige Antwort geben können und am Ende ganz sicher mit 12:6 gewonnen."
Schwere Aufgabe am Sonntag
Etwas schwieriger war die Aufgabe am Sonntag gegen Rotation Prenzlauer Berg. Ein Konter brachte die Gäste in der 18. Spielminute in Führung. Doch auf OHC-Seite gab es überhaupt keine Panik. Ganz ruhig spielte die Mannschaft ihr System weiter und kam durch Jenny Dolge auch schnell zum Ausgleich. Bis zur Pause tat sich allerdings nichts mehr und Matthias Schmidt blieb auch in der Pausenansprache sehr beruhigend. Unmittelbar nach der Pause war es erneut Jenny Dolge, die ihre Farben in Führung brachte. Eine starke Ballstafette über fünf Stationen brachte Tina Schubert mit dem dritten Osternienburger Treffer zu Ende. Als auch eine Strafecke durch Tina Mourek den Weg ins gegnerische Tor fand, schien die Partie entschieden. Zwar kamen die nie aufsteckenden und sehr engagiert spielenden Gäste noch zum Anschlusstreffer, doch den 6:2-Sieg und den Bundesligaaufstieg ließen sich die Osternienburgerinnen nicht mehr aus der Hand nehmen.
Gespräche bei gemeinsamen Essen
Doch auch im Freudentaumel ging der Blick von Peter Roth schon nach vorn. "Ich bin stolz, dass wir nächste Saison mit dem Deutschen Meister in einer Liga spielen werden", so der Vorsitzende, "ich bin aber auch überzeugt davon, dass wir uns verstärken müssen." Erste Anfragen von neuen Spielerinnen habe es bereits gegeben. Doch auch um den aktuellen Kader will sich Roth erst einmal intensiv bemühen: "Ich habe die Mannschaft zum Essen eingeladen, da möchte ich mit den Spielerinnen sprechen." Doch noch steht eine wichtige Aufgabe an: das letzte Saisonspiel gegen den ESV Dresden. Sollte das auch gewonnen werden, gibt es für die Saison nur ein Wort: perfekt.