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Handball-Oberliga Handball-Oberliga: HG 85 Köthen erringt Sieg für den Verletzten

Von Marcus Bräuer 15.09.2013, 20:53
HG-Torwart René Loske (Links) sah sich in dieser Situation einem Wurf von Marcus Deibicht ausgesetzt.
HG-Torwart René Loske (Links) sah sich in dieser Situation einem Wurf von Marcus Deibicht ausgesetzt. löffler Lizenz

Naumburg/Köthen/MZ - Ein hartes Stück Arbeit, aber mit verdientem Lohn. Damit kann man den Saisonauftakt der HG 85 Köthen beim HC Burgenland beschreiben. Wie erwartet hielt der HCB gut dagegen, doch die individuelle Klasse der Bachstädter war letztlich ausschlaggebend für den verdienten 35:31-Erfolg am ersten Spieltag der Mitteldeutschen Oberliga.

Abwehr verbesserungsbedürftig

HG-Trainer Bodo Kreutzmann war nicht immer zufrieden mit der Spielweise seiner Mannschaft, selbstverständlich aber mit dem Ergebnis. „Der Start war wichtig. Das wird uns Auftrieb geben“, sagte Kreutzmann.

Etwas den Start verpasst hatten die Köthener aber in diesem Spiel. Es dauerte etwas, bis die Mannschaft warm gelaufen war. Da stand aber auch ein Gegner gegenüber, der mit viel Selbstvertrauen und der Halle im Rücken Paroli bot. Offensiv kam die Mannschaft im Spielverlauf besser zurecht, unzufrieden war Kreutzmann jedoch mit der Abwehrleistung. Vor allem Tobias Seyfarth bekam die Defensive nicht in den Griff. Insgesamt warf er dreizehn Tore (davon vier Siebenmeter). „Wir hatten ein Kommunikationsproblem bei der Zuordnung und Übernahme der Angriffsspieler“, kritisierte Kreutzmann. Abstimmungsprobleme, die normal sind an einem ersten Spieltag und an deren Abstellen gearbeitet wird. „Damit lassen sich auch die 31 Gegentore erklären“, sagte Kreutzmann weiter. Letztlich sei das aber nicht schlimm, wenn die Mannschaft am Ende mindestens ein Tor mehr erzielt.

Nachdem es mit einem 15:15 in die Pause gegangen war, kam Köthen zielstrebiger aus der Kabine und setzte sich bis zur 37. Minute auf 21:16 ab. Begünstigt durch zahlreiche Zeitstrafen wurde es aber noch einmal enger (26:24, 50.). „Die individuelle Leistung im Angriff war dann die Stärke, die zum Sieg geführt hat“, sagte Bodo Kreutzmann. Damit war vor allem Denny Friedl gemeint, der alle seine acht Treffer in der zweiten Halbzeit markierte. Und: Nicht, wie man es erwarten könnte, bei Kontern, sondern aus dem Rückraum. „Es lief gut für mich im Eins-gegen-Eins. Und die Mitspieler haben gut mitgemacht“, erklärte Friedl seine Leistung und widmete den Sieg Mitspieler Max Ziemann, der vor wenigen Tagen die Diagnose Kreuzbandriss bekam. „Es ist traurig für ihn, dass er so lange ausfällt. Aber er war mit in Naumburg, das hat uns gefreut“, so Friedl.

Dass es nicht noch einmal eng wurde, hatte aber auch etwas mit Sebastian Loske zu tun. Loske, der zu Regionalligazeiten für den Vorgänger des HC Burgenland, den HSV Naumburg-Stößen, gespielt hatte, hinterließ in der Schlussphase einen starken Eindruck und entnervte so die Gastgeber, die mehrfach frei scheiterten. HCB-Trainerin Ines Seidler merkte dann auch an: „Wir müssen aus unseren Fehlern die richtigen Lehren ziehen und versuchen, es in zwei Wochen gegen Hoyerswerda besser zu machen.“

Drei Spieler angeschlagen

Besserung erhofft sich die HG 85 bei Martin Lux, der gegen den HCB nach einem Schlag auf den Rücken frühzeitig nicht mehr mitmachen konnte. Anders als Svajunas Kairis, der mit einem Gegenspieler zusammenstieß und eine Einblutung im Auge hatte oder auch Paul Otto, der sich eine Platzwunde am Kopf zuzog und fortan mit Verband weiterspielte. Nach Max Ziemanns erlittenen Kreuzbandriss wäre ein weiterer Ausfall umso ärgerlicher. „Aber so ist eben Handball“, sagte Bodo Kreutzmann ruhig. ( Statistik: siehe Zahlenspiegel)