1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Anhalt-Bitterfeld
  6. >
  7. Fußball: Fußball: Warum scharfe Debatte?

Fußball Fußball: Warum scharfe Debatte?

Von MARCUS BRÄUER 26.09.2011, 17:05

KÖTHEN/MZ. - Kosten ja, Kosten nein

In einer Pressemitteilung des KFV, die der MZ vorliegt, wurde die Verlegung des Stützpunktes damit begründet, dass der FC Eintracht Köthen "keine längere Zukunft im Mädchen- und Frauenfußball in seinem Verein sah und auch eventuelle zukünftige Kosten nicht tragen wollte." Diese Aussage ist laut Bädelt falsch. "Natürlich wären Kosten auf uns zugekommen", sagte ein erregter Präsident in einem Telefongespräch. Jörg Bihlmeyer, Präsident des KFV, sieht das nicht so. "Die Fahrtkosten übernehmen die Eltern, Trikots und Hosen der KFV." Nur für ein Turnier hätte der FC die Schiedsrichter bezahlen müssen. Für Bädelt ist das kurzfristig gedacht: "Die Mädchen kommen doch nicht alle aus der unmittelbaren Region. Irgendwann wären Eltern gekommen und hätten nach Zuschüssen gefragt. Das können wir als kleiner Verein nicht bezahlen."

Die Chance, mit der Kreisauswahl im Verein auch zukünftige Spielerinnen für die eigene Frauenmannschaft zu rekrutieren, sah Bädelt nicht. "Die würden doch sowieso nicht hier spielen", vermutet er. Das Frauenteam musste der Präsident wegen Spielermangels vor kurzem zurückziehen.

KFV sieht sich im Recht

Dass jetzt diese Schärfe in die Debatte kommt, verwundert Jörg Bihlmeyer. "Ich finde nicht, dass wir den FC Eintracht Köthen in irgendeiner Weise angegriffen haben. Ich kann nach den drei Jahren Zusammenarbeit nichts Negatives über den Verein sagen." Eintracht Köthen war seit 2008 Stützpunkt für den Mädchenfußball. "Wir haben uns nicht unkorrekt verhalten und ich verstehe nicht, was Herr Bädelt damit bezweckt", äußerte auch der Verantwortliche für Frauen- und Mädchenfußball, Norman Rother, sein Unverständnis.

Bei einem Treffen am 1. September hatten Bihlmeyer und Rother in einem Gespräch Bädelt und Heike Bache (Schatzmeisterin beim FC) ihre Vorstellungen über die Integration der Kreisauswahl im Verein erklärt. Nach einer Vorstandssitzung lehnte Eintracht Köthen das Angebot auch deshalb ab, weil der KFV einen Einblick in die Kosten des letzten Jahres verwehrte. Daraufhin sah sich der KFV nach Alternativen um. Der WSV Köthen und der SV Glauzig standen zur Wahl. Die Eltern der Mädchen entschieden sich für den WSV.