Fußball Fußball: Treffen der Generationen bei CFC Germania 03
köthen/MZ - Es war eine illustre Gesellschaft, die sich da am Montagabend in der Sportgaststätte am Stadion an der Rüsternbreite in Köthen versammelt hatte. Es gab auch einen Grund: Der CFC Germania 03 feierte sein einhundertzehn-jähriges Bestehen. Da waren Vertreter der drei Abteilungen Fußball, Schach und Leichtathletik, aber auch Gratulanten anderer Vereine, wie Uwe Störzner, Präsident des Fußball-Oberligisten SG Union Sandersdorf zu Gast. Und natürlich waren da auch alte Haudegen, die seit mehreren Jahrzehnten Mitglied im Verein sind und diesen mitprägten. Otto Börner zum Beispiel, Mitglied der Bezirksmeistermannschaft der Saison 1961/62. Seit nunmehr 73 Jahren ist er Mitglied im Verein. Es waren auch verschiedene Generationen ehemaliger Fußballtrainern anwesend. Die Geschichte des CFC ist nämlich größtenteils eine Geschichte des Fußballs in der Bachstadt.
Günther Rebhan ist heute 76 Jahre alt. 1951 hat er bei den Germanen angefangen. Kurze Zeit später hieß der Verein BSG Motor. Deswegen spricht Rebhan in seinen Erinnerungen auch meistens von den „Motoristen“. Nach seiner aktiven Laufbahn machte Rebhan den Trainerschein und übernahm die A-Junioren. Stolz erzählt er, dass er gleich in seiner ersten Saison mit der Mannschaft den Aufstieg schaffte. „Mit der gleichen Mannschaft, die ein Jahr zuvor fast abgestiegen wäre“, sagt er. Herausragender Spieler wäre damals Rüdiger Kaudetzki gewesen.
Auch später habe er mit sehr talentierten Fußballern wie Klaus Wachsmut, Günter Mann (Vater von Thomas und Matthias Mann, die in der Landesklasse-Elf aktiv sind), Hartmut Preska oder auch Hansi Palme zusammen gearbeitet. Technisch seien die besser gewesen, als die CFC-Spieler von heute. „Aber dafür sind die heutigen Spieler robuster und schneller“, findet Rebhan. Wenn er an seine Zeit beim CFC zurückdenkt, ist da aber immer dieser eine Höhepunkt, der heraus sticht. „Der Aufstieg in die Bezirksliga 1979“, sagt Günther Rebhan. Mit der Männermannschaft, die jahrelang in der Bezirksklasse spielte, wäre das sein größter Erfolg als Trainer gewesen.
Kurz darauf hörte Rebhan aber aus gesundheitlichen Gründen auf. Die Verbindung zum CFC ist aber nach wie vor da. „Ich hänge an Germania“, sagt er. Das erste, über was er sich am Wochenende informiere, ist das Ergebnis des CFC. „Ich war besorgt, wie die Saison losging. Aber nun haben sie gewonnen, darüber bin ich froh“, so Rebhan.
Mit den „alten Motoristen“, wie Günther Rebhan sie nennt, ist der Kontakt nie abgebrochen. Mit einigen von ihnen konnte er sich am Montagabend angeregt austauschen. Der eine oder andere Satz wird da auch über die aktuelle sportliche Situation der ersten Mannschaft gefallen sein.
Dass die in den letzten zwei Jahren eher negative Schlagzeilen machte, darauf ging CFC-Präsident Ronald Maaß in seiner Rede kurz ein. „In den letzten beiden Jahren wurden wir nur an den Leistungen der ersten Mannschaft gemessen“, sagte er: „Aber niemand habe das Recht, die viele Arbeit der fleißigen Ehrenamtlichen in den Schatten zu stellen.“ Den Ehrenamtlichen, ohne die der Verein nichts wäre, gelte der Dank in einer solchen Feierstunde. Und dann sagte Ronald Maaß noch: „Ich denke, was wir geleistet haben, kann sich sehen lassen.“