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Fisherman's Friend StrongmanRun Fisherman's Friend StrongmanRun: Laufen, klettern, waten

Von oliver schröter 27.06.2014, 17:46
Unterschiedlichste Hindernisse und in gewisser Weise auch sich selbst bezwingen - darum geht es.
Unterschiedlichste Hindernisse und in gewisser Weise auch sich selbst bezwingen - darum geht es. Agentur Lizenz

ferropolis/MZ - So eine Laufveranstaltung ist eine ernste Sache. Wer schon einmal selbst zwanzig Kilometer am Stück gelaufen ist oder auch nur Marathonläufern im Ziel zugejubelt hat, der weiß das. Wer hingegen den Organisatoren des Fisherman's Friend StrongmanRun, der am 30. August erstmals in Ferropolis stattfindet, über die Schulter schaut, der sieht, dass der Spaß bei diesem Event eine deutlich größere Rolle spielt. Auch wenn der Hindernislauf selbst natürlich alles andere als ein Spaziergang wird.

Bis zu 6 000 Teilnehmer

Fest steht schon zweieinhalb Monate vor dem Startschuss, dass der StrongmanRun das wohl spektakulärste Sportevent der Region dieses Sommers wird. 15 Hindernisse, zusammengebaut aus Strohballen, Autoreifen, Überseecontainern und anderem Material, werden auf einer Strecke von über zehn Kilometern auf der Halbinsel und dem angrenzenden Uferbereich postiert. Die Teilnehmer müssen auf den zwei Runden, die insgesamt etwa einer Halbmarathondistanz entsprechen, viel laufen - aber eben auch klettern, kriechen, schwimmen, waten und rutschen.

Über 2 000 Teilnehmer aus ganz Deutschland haben sich bereits angemeldet, bis zu 6 000 werden am 30. August an den Start gehen. Einige von ihnen haben bereits am Nürburgring Erfahrungen gesammelt. Dort findet der Lauf seit 2011 jährlich Anfang Mai statt. Insgesamt gehen inzwischen in acht europäischen Ländern jedes Jahr etwa 40 000 Läufer auf den unterschiedlichen Strecken an den Start.

Uwe Keddi aus Dessau war selbst schon zwei Mal in der Eifel dabei und hat seine Anmeldung für Ferropolis bereits in der Tasche: „Voriges Jahr hatte ich mir eine Rippenprellung an einem Seecontainer zugezogen und mir geschworen, zweimal StrongmanRun reicht im Leben.“ Doch als die Ankündigung für den Lauf in Ferropolis kam, vergaß der Dessauer die Schmerzen: „Ich habe mich erneut angemeldet und werde im Team zusammen mit den ,Dessau-Roßlauer Schlammschlüpfern’ starten.“

Ingo Pauly, Geschäftsführer der veranstaltenden Agentur Faktor4 Event Marketing, freut sich über das große Interesse am Lauf in Ferropolis, bestätigt es doch die Entscheidung des Unternehmens für einen zweiten deutschen StrongmanRun: „Wir haben in den letzten Jahren gemerkt, welches Potenzial unsere Veranstaltung hat. In diesem Jahr waren wir am Nürburgring innerhalb weniger Tage mit 13 000 Teilnehmern ausgebucht und hatten fast 30 000 Leute auf der Warteliste. Sich jetzt zu vergrößern und einen zweiten Lauf in Deutschland zu machen, ist da nur ein logischer Schritt.“

200 Streckenposten gesucht

Und auch wenn die Voraussetzungen für solch eine Großveranstaltungen in Ferropolis bestens sind, ist der Organisationsaufwand immens: 30 Kilometer Flatterband, zehn Kilometer Absperrungen, über 1 000 Strohballen, 12 000 Autoreifen und 32 Überseecontainer stehen auf der Liste, die sich aus den Erfahrungen am Nürburgring speist. Vor allem die Absicherung der Strecke stellt die Veranstalter vor eine große personelle Herausforderung: „Da versuchen wir die gesamte Region mit einzubeziehen“, erklärt Lina Eulitz, vom Ferropolis-Vermarkter „Gemeinsame Sache“, „insgesamt suchen wir über 200 freiwillige Streckenposten ab einem Alter von 18 Jahren. Als Gegenleistung für die Unterstützung geben wir pro zehn Posten fünf Wildcards heraus.“ Das entspricht pro Starter immerhin einem Wert von 74 Euro. Wer keine Läufer im Freundeskreis hat, der kann sich, sein Unternehmen oder seinen Verein als Lohn für seine Unterstützung auch mit einem Promo- oder Verkaufsstand präsentieren.

Mario Alt vom DRK Wittenberg rückt am 30. August mit 177 Männer und Frauen an. Ehrenamtliche oder hauptberufliche Sanitäter, Sanitätshelfer und Ärzte aus der gesamten Region. Anfang Mai war er am Nürburgring vor Ort und hat seitdem eine Vorstellung, was ihn und seine Leute auf der Halbinsel erwartet: „In der Eifel hatten sie zehn Grad und Sprühregen, da hat man es dann eher mit Krämpfen und Zerrungen zu tun, im Hochsommer richten wir uns vor allem auf Kreislaufgeschichten ein. Prellungen, Dehnungen und kleinere Wunden gehören aber dazu.“ Seine Empfehlung? „Man sollte schon trainiert sein, wenn man den StrongmanRun läuft, vor allem darf man das Fairplay aber nicht vergessen.“

Tatsächlich steht für viele Teilnehmer nicht die finale Platzierung im Vordergrund, sondern das gemeinsame Bezwingen der Herausforderung: „Der StrongmanRun ist in der Läuferszene ein Begriff, der für ein besonderes und außergewöhnliches Laufevent steht“, so Matti Hartwig aus Dessau, „da ich aber eh nicht die Ambitionen habe, Erster zu werden, steht der Spaß für mich absolut im Vordergrund!“

Christian Panicke aus Wittenberg geht es weniger locker an, trainiert täglich trotz Schichtarbeit und hält sich sogar an einen strengen Ernährungsplan: „Ich möchte einfach die Lorbeeren für jahrelanges Training ernten und mir selbst beweisen, dass ich etwas erreicht habe. Für mich ist es ernst.“