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Der Eislöwe aus Trinum Eislöwe in Trinum und Baaleberge: Sebastian Stach hat große Pläne mit seiner Eisdiele und Eismanufaktur

Von Stefanie Greiner 04.08.2016, 19:57
In seiner Eismanufaktur in Trinum stellt Sebastian Strach sein Eis selbst her.
In seiner Eismanufaktur in Trinum stellt Sebastian Strach sein Eis selbst her. Rebsch

Trinum - Eis. Sebastian Strach liebt es. Und das nicht nur im Sommer. Der junge Mann schätzt, dass er täglich ein halbes Kilo davon isst. Man sieht es nicht. Der 36-Jährige macht Sport, viel Sport.

In Trinum (Osternienburger Land) hat er eine Eismanufaktur, in Baalberge (Salzlandkreis) eine Eisdiele. Als „Eislöwe“ hat er sich in der Region einen Namen gemacht. Er produziert fürs E-Center. Eine Kooperation, die passt. Schließlich wirbt die Handelskette mit Regionalität. Und die ist auch Sebastian Strach wichtig.

Faible für Eis seit Kindheitstagen

Vor zwei Jahren hat er angefangen, seine Marke zu entwickeln. Im Mai 2015 ging es dann richtig los. Wie er dazu gekommen ist? Der Trinumer muss ein wenig ausholen, um diese Frage zu beantworten. Er habe verschiedene Ausbildungen gemacht, sagt er. Als Koch. Als Kellner. Als Barkeeper. Richtig angekommen sei er aber nie, habe sich immer wieder ausprobiert.

Nach seinen Ausbildungen hat Sebastian Strach in einer Eisdiele gearbeitet. Und kam dort auf den Geschmack. Auf den Eis-Geschmack. Wobei er für die kalte Süßspeise genau genommen schon immer ein Faible hatte.

„Eis habe ich schon immer gern gegessen“, sagt er. Und sich sogar selbst mal daran versucht. Als 18-Jähriger. Mit einer einfachen Eismaschine hat er damals eine Eis-Kreation aus Buttermilch hergestellt. Sein erstes eigenes Eis.

Eis essen wie zu DDR-Zeiten

Wobei - Sebastian Strach überlegt kurz. Sein erstes eigenes Eis habe er eigentlich schon als Kind gemacht, indem er einen Löffel als Stiel in einen kleinen Joghurt-Becher gesteckt und das Ganze ins Eisfach gelegt habe. „Schon hatte ich ein Eis.“

Eiscafés, erzählt er noch, hätten ihn schon immer fasziniert. Er habe schon viel Zeit dort verbracht. Auch zu DDR-Zeiten. „Ich kenne die alten Eiscafés noch“, sagt er. Deren Softeis, deren Muschel-Waffeln. Die gibt’s bei Sebastian Strach übrigens immer noch. Er bietet „Ossi-Eis“ an, wie er sagt. 60 Cent kostet bei ihm eine Kugel.

Inhaber hat Blick für die Zukunft

Im Juni hat er seine Eisdiele in Baalberge eröffnet. Sie soll nicht die einzige bleiben. Dem 36-Jährigen schwebt eine Kette von Eisdielen vor. Er hat sich aber noch ein ganz anderes Ziel gesetzt: Er will sein Eis in den Lebensmitteleinzelhandel bringen. In die Kühltruhen der Supermärkte also. Bis jetzt gibt es sein Eis nur zum Gleich-essen. Nicht aber zum Mit-nach-Hause-nehmen. Das soll sich ändern.

Wie die Becher für sein Eis einmal aussehen könnten, hat sich Sebastian Strach bereits überlegt. Oder vielmehr: Er hat daran getüftelt. Denn wenn der junge Mann etwas angeht, dann richtig.

Viele Experimente in der Eismanufaktur

Das gilt auch für sein Streicheis. „Wir kreieren das selbst“, sagt er. Im 70 Quadratmeter großen Eislabor seiner Eismanufaktur in Trinum. Klar gebe es bei ihm auch mal ausgefallene Sorten. Gries-Eis mit Kirschen und Quarkspeise-Eis mit Erdbeeren zum Beispiel. Viel wichtiger seien ihm aber die bodenständigen Sorten. Also Sorten, wie Schoko, Vanille und Erdbeere.

Sebastian Strach verspricht für seine Produkte beste Qualität und natürliche Zutaten. Er probiert viel aus. Eis mit 80-prozentigem Fruchtgehalt zum Beispiel. Da das aber nur schwer haltbar zu machen war, musste er den Gehalt ein wenig reduzieren.

Ein weiteres Beispiel: Anfangs arbeitete er mit frischer Vanille. Das aber war einfach zu teuer. Jetzt nimmt er Vanille-Mark und nicht - wie andere - lediglich Vanille-Aroma.

Besondere Eisproduktion

Und noch etwas unterscheidet ihn von anderen Anbietern. „Wir haben Eis, was richtig gekocht wird“, sagt er. Pasteurisation nennt sich das. „Dadurch kriegen wir ein vollmundiges Eis.“ Andere, sagt er, würden ihr Eis im Kaltverfahren herstellen.

Sebastian Strach macht außerdem Eistorten, hat neben seinem Eiswagen auch noch eine mobile Cocktailbar. Momentan konzentriert er sich aber auf sein Softeis und Streicheis. „Eis machen ist eine Lebensaufgabe“, sagt er. Er will weiter daran arbeiten - und es noch besser machen. (mz)