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Basketball - Pro B Basketball - Pro B: Nahendes Beziehungsende bei den Sixers?

Von Daniel George 10.01.2015, 10:54
Eine Szene vergangener Tage: In dieser Saison war Ralph Schirmer für die BSW Sixers noch nicht am Ball.
Eine Szene vergangener Tage: In dieser Saison war Ralph Schirmer für die BSW Sixers noch nicht am Ball. Archiv/FOx Lizenz

Sandersdorf - Ralph Schirmer hat in dieser Saison noch kein einziges Mal auf der Auswechselbank der BSW Sixers Platz genommen. Der 2,04 Meter große Flügelspieler saß bislang nicht einmal dort, wo verletzte Spieler, wie er einer ist, für gewöhnlich sitzen. „Die Situation ist nicht so einfach für mich“, sagt der 28-Jährige, der beim Pro B-Ligisten einen Vertrag bis zum Saisonende besitzt, „das ist wie, wenn eine Beziehung zu Ende geht. So etwas ist schwierig - und auch der Grund, warum ich bei keinem Spiel auf der Bank saß.“

Hüfte bereitet Sorgen

In den vergangenen zwei Spielzeiten galt Ralph Schirmer als Säule des Sixers-Teams. Die Trainer bauten auf ihn. Mit seinen sicher verwandelten Mitteldistanzwürfen erspielte sich der Flügelspieler seinen Ruf als „Mister Zuverlässig“. Kaum wegzudenken war er aus dem Spiel der BSW Sixers. Aber: „Während der Vorbereitung auf die jetzige Saison habe ich gemerkt, dass die Beschwerden immer schlimmer wurden“, erzählt Schirmer, „ich habe mich teilweise wie ein alter Mann gefühlt.“

Seit einer Hüftoperation vor fünf Jahren hatte der 2,04 Meter Hüne immer wieder mit Beschwerden zu kämpfen. „Anatomisch bedingt“, sagt er, „meine Hüfte ist nicht für Basketball gemacht.“ Und doch wurde sie während seiner bisherigen Karriere stark beansprucht. Als Schirmer beim Mitteldeutschen Basketball Club spielte und zweimal pro Tag trainierte zum Beispiel. Oder auch vor seinem Wechsel zu den BSW Sixers, als der Flügelspieler für die Uni-Riesen Leipzig die Schuhe schnürte. „Die Schmerzen waren zuletzt einfach zu groß“, sagt Schirmer, für den an leistungsorientierten Basketball auf Pro B-Niveau momentan nicht zu denken ist.

Das kann sich zumindest hypothetisch wieder ändern. Schirmer befindet sich in Behandlung. „Er hält uns über den aktuellen Stand auf dem Laufenden“, sagt Maik Leuschner. Für den Sixers-Präsidenten ist allerdings klar, dass Ralph Schirmer, der im vergangenen Jahr erstmals Vater geworden ist, auf keinen Fall eingesetzt werden wird, wenn er nicht signalisiert, wieder fit zu sein. „Wir haben noch nie einen Spieler auf das Parkett geschickt, der nicht gesund war“, erzählt der Präsident, „es müssen einfach andere in die Bresche springen.“

Und das ja nun auch schon seit Saisonbeginn. Mit Georg Dölle und Georg Voigtmann wurden zwei Spieler geholt, die über ähnliche Fähigkeiten wie Schirmer verfügen. Auch Tom Lipke machte auf der Flügelposition zuletzt eine gute Figur. „Wenn alle Spieler fit sind, entwickelt sich die Mannschaft sehr gut“, hat Maik Leuschner beobachtet. Nach überstandener Verletzungsmisere läuft es bei den BSW Sixers wieder rund. Trainer Tino Stumpf zeigte sich mit dem Testspiel am Mittwochabend gegen Gotha (Pro A) zufrieden. Ein offizielles Ergebnis gab es zwar nicht, aber: „Wir haben gut dagegengehalten. Das hat mir gefallen“, sagt Stumpf, wohlwissend, dass „wir damit am Sonntag noch keinen Blumentopf gewonnen haben.“

Dann gastieren die BSW Sixers um 16 Uhr zum Derby bei den Uni-Riesen Leipzig. Mit sechs Siegen und acht Niederlagen stehen beide Mannschaften derzeit mit zwölf Punkten auf Rang zehn (BSW Sixers) und elf (Uni-Riesen Leipzig). Im Hinspiel konnten sich die BSW Sixers mit 75:71 durchsetzen. „Vom Potenzial her haben die Sixers mit den besten Kader, den die Liga zu bieten hat“, meint Ralph Schirmer, „ich denke nicht, dass sie die Play-offs verpassen werden.“

Elf Punkte in 27 Minuten

In der vergangenen Saison mussten die BSW Sixers mit dem 28-Jährigen, der in seinen durchschnittlich knapp 27 Minuten auf dem Parkett elf Punkte pro Partie erzielte, den schweren Gang in die Play-downs antreten, konnten sich den Klassenerhalt am Ende aber recht souverän sichern.

In dieser Saison soll es gar nicht erst so eng werden. Ob Ralph Schirmer das Team noch einmal auf dem Parkett unterstützen kann, bleibt fraglich. Am Sonntag wird der Student, wohnhaft in Leipzig, jedenfalls dabei sein. Allerdings nicht auf dem Parkett. Und auch nicht auf der Auswechselbank: „Ich werde mir das Spiel von der Tribüne aus anschauen“, sagt er.