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Basketball Basketball: BSW Sixers kehren mit Niederlage heim

Von philip thomisch 02.04.2013, 18:46
Aufbauspieler Matthias Haut verlor mit seinen Sixers in Leverkusen.
Aufbauspieler Matthias Haut verlor mit seinen Sixers in Leverkusen. fox Lizenz

leverkusen/MZ - Getrübt wie das Wetter am Ostersonntag war auch die Stimmung im Mannschaftsbus der BSW Sixers nach dem Play-off-Spiel in Leverkusen. Jedoch konnte einer ein bisschen lachen. „Solche Rückfahrten sind wir ja in dieser Saison schon gewohnt“, schmunzelte Aufbauspieler Matthias Haut in Anbetracht der 83:100-Auswärtsklatsche. Wohlwissend, dass seine Mannschaft noch eine Chance hat, die nächste Runde zu erreichen.

Tätlichkeit sorgt für Diskussionen

Hinter den Sixers lag zu diesem Zeitpunkt ein hitziges und vor allem umkämpftes Basketballspiel, in dem man schlussendlich den kürzeren zog. Eine Szene jedoch schwirrte noch immer durch die Köpfe der Trainer und Spieler: Der Leverkusener Aufbauspieler Marc Rass stolperte nach einem Dreipunkte-Wurf einige Schritte nach hinten - und fiel in den an der Seitenlinie stehenden Sixers-Coach Tino Stumpf. Es kam zum Wortgefecht, jedoch brannten bei Rass die Sicherungen durch und der 25-Jährige wurde nach einer Tätlichkeit von den Schiedsrichtern mit einem disqualifizierenden Foul bedacht. „So etwas habe ich in meiner 20-jährigen Karriere als Trainer noch nie erlebt“, äußerte Stumpf direkt nach dem Spiel, „das ist unglaublich, ein absolutes Unding.“

Nach dem Abpfiff kursierten verschiedenste Meinungen unter den Fans. Einige Bayer-Anhänger wollten Stumpf noch während des Wurfes auf dem Feld gesehen haben. Die Offiziellen der Giants äußerten sich auf Nachfrage nicht zu dem Vorfall, mochten die Bewertung durch die Spielleitung abwarten. Bayer-Coach Achim Kuczmann wollte die Szene von seiner Bank aus überhaupt nicht gesehen haben. „Dazu sage ich nichts“, so der erfahrene Übungsleiter. Sehr wohl registriert hatte er allerdings das überzeugende Spiel seiner Schützlinge, die vor den eigenen 700 Zuschauern die Taktik der Sixers über den Haufen warfen.

Biss hat gefehlt

„Bei uns hat wieder der Biss etwas gefehlt“, gab der Sandersdorfer Coach zu, „die Überlegenheit im Rebound und die Distanztreffer von Parker haben uns das Genick gebrochen.“ In der Endabrechnung fehlten bei den BSW Sixers wohl auch Frieder Diestelhorst und Daniel Stawowski, die beide angeschlagen passen mussten. So hatte das Trainer-Gespann über die gesamte Spielzeit nur vier Wechseloptionen. Als Japhet McNeil und Kapitän Sascha Ahnsehl mit den fünf maximalen Fouls das Parkett verlassen mussten, sogar noch weniger. Ahnsehl war es außerdem, der auch den eigenen Erwartungen am Sonntag nicht gerecht werden konnte. Seine schwere Aufgabe - das Verteidigen des US-Amerikaners Adonte Parker - bereitete dem 27-Jährigen erhebliche Probleme. Parker konnte, wie in den meisten Spielen der Saison, seine Kreise ziehen. „Ihn hat bisher noch kaum jemand richtig stoppen können“, bezeugte Bayer-Coach Achim Kuczmann, den der Auftritt seines Spielers (40 Punkte) sicher freute. Auch sein Kollege auf der Sixers-Bank, Tino Stumpf, sah das ähnlich: „Parker kann aus nahezu jeder Position abstoppen und hochprozentig werfen“, berichtete er über die Stärken des gegnerischen Amerikaners. Von seinen Schützlingen boten lediglich Jeremie Simmons (26) und Ralph Schirmer (21) Paroli.

Eine Niederlage, die motiviert

Zwar fiel die Niederlage, auch auf Grund der dünnen Personaldecke, aus Sicht der Sixers ein wenig zu hoch aus, jedoch animieren die Vorkommnisse scheinbar zur Revanche. Diese möchten die Sandersdorfer am nächsten Sonnabend (Anpfiff um 20 Uhr) vor heimischer Kulisse nehmen und den Ausflug in die Play-offs noch verlängern. Schon kurz nach dem Spiel war dies deutlich zu spüren, die trübe Stimmung im Sixers-Bus wich der ein oder anderen Kampfansage. „Wir wissen doch alle, dass Leverkusen schlagbar ist“, merkte auch Matthias Haut an, „qualitativ sind die nicht besser als Rhöndorf und es ist ganz schwer, uns zu Hause zu schlagen.“ Dafür wird allerdings im Vergleich zum Spiel am Ostersonntag eine bessere Arbeit unter den Körben gefragt sein.

Zu viele abgegebene Ballbesitze und ein etwas schlampiger Umgang mit den eigenen Abschlüssen hemmten die Aufholjagd der Sixers ein ums andere Mal. Dass der Bayer-Spieler Marc Rass mit von der Partie sein wird, scheint zudem sehr unwahrscheinlich. „Jetzt ist Pfeffer drin und das nehmen wir gern an“, äußerte Tino Stumpf bereits mit Blick auf das Rückspiel. Dass die beiden Teams wohl keine besten Freunde mehr werden - es ist ein offenes Geheimnis. „Das sind die Play-offs“, brachte es Matthias Haut auf den Punkt. Und die hat man sich bei den Sixers schließlich gewünscht.