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Landgericht Halle Landgericht Halle: Überfallene Wachleute machen ihre Aussage

02.08.2006, 14:29
Der wegen spektakulärer Überfälle auf Geldtransporter angeklagte Percy O. L. (36) sitzt zum Prozessauftakt am Dienstag (11.07.2006) im Landgericht Halle neben seiner Verteidigerin Dagmar Friedenstab. (Foto: dpa)
Der wegen spektakulärer Überfälle auf Geldtransporter angeklagte Percy O. L. (36) sitzt zum Prozessauftakt am Dienstag (11.07.2006) im Landgericht Halle neben seiner Verteidigerin Dagmar Friedenstab. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Halle/dpa. - Wie sie am Mittwoch vor dem Landgericht Halle sagten, gingen dieRäuber bei einem der Überfälle in Dolle (Sachsen-Anhalt) sehraggressiv vor und haben auch ihre russischen Waffen abgefeuert.

Angeklagt sind zwei Männer aus Berlin. Sie sollen bei denbewaffneten Überfällen in Sachsen-Anhalt im November 1999 an einerBushaltestelle bei Kayna und im März 2003 auf der Bundesstraße B 189in Dolle zusammen rund 4,3 Millionen Euro erbeutet haben. LautStaatsanwaltschaft ist der Großteil des Geldes bis heute nicht wiederaufgetaucht. Dem 55-Jährigen und seinem 36 Jahre alten Sohn werdenschwerer Raub, räuberische Angriffe auf Kraftfahrer und Verstößegegen das Waffengesetz vorgeworfen.

Nach den Aussagen der beiden Wachleute war der Transporter, derauf der Fahrt von Magdeburg zu einem Geldinstitut nach Stendal war,am Morgen des 10. März 2003 mitten auf einer Kreuzung in Dolle aufder Bundesstraße B 189 von einem Auto ausgebremst worden. DieGangster schnitten den Angaben zufolge den Transporter auf, holtendas Bargeld heraus und flüchteten mit dem Auto.

Die beiden Wachmänner hätten sich zunächst geweigert, aus demGeldtransporter auszusteigen. Daraufhin sei auf die Beifahrertürgeschossen worden, sagten sie. Der heute 33 Jahre alte Fahrer wurdedurch Glas- und Geschossteile am Bein verletzt worden. Er leidet nachseinen Aussagen noch heute unter den Spätfolgen und verlor wegen derVerletzung seinen damaligen Job. Der Mann wurde in dem Prozess vomGericht als Nebenkläger zugelassen. Der Prozess soll bis 27.September dauern. Bei einer Verurteilung drohen den AngeklagtenStrafen von fünf bis 15 Jahren.