Kommentar zur AfD-Attacke auf „Schule gegen Rassismus“ Gegenüber Diskriminierung gibt es keine Neutralität
Es ist richtig, dass Schulen Respekt vor Mitmenschen vermitteln. Wer das abschaffen will, will das Grundgesetz untergraben.
Magdeburg/MZ - Ist der Kampf gegen Rassismus „unpatriotisch“? Diese sonderbare These stellt die AfD in einem Antrag auf, mit dem sie das Projekt „Schule ohne Rassismus“ beerdigen will. Nähme man die Aussage ernst, würde sie bedeuten: Rassismus gehört zur nationalen Identität, und wer sich dagegen ausspricht, stellt sich gegen Deutschland. Das aber ist hanebüchener Unfug.
Wer Schulen den Einsatz gegen Diskriminierung verbieten will, will in Wahrheit die Werte des Grundgesetzes unterminieren. Die Anerkennung der Menschenwürde ist der Grundpfeiler der freiheitlich-demokratischen Ordnung. Es ist richtig, dass Schulen Respekt vor Anderen vermitteln, auch das Aushalten von Verschiedenheit und das Aushandeln von Kompromissen.
Es wäre ein Zurückweichen gegenüber Menschenfeindlichkeit
Die AfD behauptet, sie wolle eine „neutrale“ Schule. Neutralität gegenüber Rassismus und anderen Formen von Diskriminierung aber bedeutet ein Zurückweichen gegenüber Menschenfeindlichkeit. Die AfD will die Widerstandskraft der Gesellschaft schwächen. Wer für das Gute eintritt, wer sich gegen Ausgrenzung ausspricht, wird als „Gutmensch“ verhöhnt.
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Schulen, die Kinder zu mitfühlenden und eigenständig denkenden Menschen erziehen, sind da ein Dorn im Auge. Kein Zweifel, dass der Landtag den AfD-Antrag ablehnen wird. Alle Teilnehmer am Programm „Schule ohne Rassismus“ wissen dann, dass die große Mehrheit hinter ihnen steht.