Bundesverdienstkreuz Er holte das „Theater der Welt“ nach Halle
Torsten Maß erhält das Bundesverdienstkreuz.
Halle/MZ. - Wenn es den Titel „Mister Theater“ gäbe – dieser Mann müsste ihn tragen: Torsten Maß, der große Kenner und Vernetzer, ist zeit seines langen Berufslebens aus vollem Herzen ein selbstloser Unterstützer der Bühnenkunst gewesen. Ein Mensch, der zahllose Menschen zusammengebracht hat, so auch 2008 in Halle beim großartigen, überaus erfolgreichen Festival „Theater der Welt“.
Großzügig geteilt
Torsten Maß ist zudem einer, der auch jenseits der Siebzig nicht loslassen kann. Und das ist auch gut so, denn sein Wissen, seine Erfahrung, seine Urteilskraft und seine Freundlichkeit sind ein Schatz, den er stets großzügig geteilt hat und teilt. Am 4. Oktober wird ihm für das Geleistete im Haus der Berliner Festspiele im Namen des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Die Wahl des Ortes für die Ehrung kommt nicht von ungefähr. Denn dort, im Haus der Berliner Festspiele, hat 1976 die Karriere des damals 25-jährigen, in Dinkelsbühl geborenen Romanisten unter der Ägide des langjährigen Intendanten der Berliner Festspiele, Ulrich Eckhardt, begonnen. Den fränkischen Zungenschlag hört man übrigens bis heute heraus, das „Berlinern“ hat Torsten Maß in all den Jahren nicht gelernt.
Bei den Berliner Festspielen war er 25 Jahre lang, bis 2001, für internationale Gastspiele und für das Theatertreffen zuständig, zu dem die von einer Jury ausgewählten, bemerkenswertesten deutschsprachigen Inszenierungen eines Jahres nach Berlin eingeladen werden. Eine Erfolgsgeschichte, bis heute. Und frühzeitig hat sich Torsten Maß auch für den Osten interessiert. So war es kein Sprung ins kalte Wasser für ihn, als er 2002 zur Kulturstiftung des Bundes wechselte, die ihren Sitz in Halle hat.
Meisterstück in Halle
Unbestritten ein Meisterstück war das Festival „Theater der Welt“ in Halle, das Torsten Maß kuratiert und gemeinsam mit dem damaligen Intendanten der halleschen Kulturinsel, Christoph Werner, geleitet hat. „Komm! Ins Offene ...“ hieß das Motto – und so ist es gewesen: ein genussreiches Fest der Theaterkunst und der Begegnung. Alle, die geunkt hatten, dergleichen würde in einer kleinen Stadt wie Halle nicht funktionieren, wurden eines Besseren belehrt. Allein dafür hätte Torsten Maß den Orden verdient, den er nun bekommt.