Kriminalfall Mitja Kriminalfall Mitja: Mutmaßlicher Mörder wurde in Haftkrankenhaus verlegt

Leipzig/dpa. - Nach Polizeiangaben waren neun Beamte, davon drei inZivil, an der 25-minütigen Aktion beteiligt. Ein Beamter begleiteteUwe K. im Krankenwagen. Zuvor hatten Mediziner und Geschäftsführungdes Klinikums Sankt Georg die Verlegung mit den Verantwortlichen imHaftkrankenhaus abgestimmt. In der Klinik war der mehrfachvorbestrafte Sexualstraftäter seit seinem Selbstmordversuch in derNacht zum vergangenen Donnerstag zunächst versorgt worden. MehrerePolizisten hatten ihn rund um die Uhr bewacht.
Der 43-Jährige hatte beim Versuch, sich mit einem Sprung vor eineStraßenbahn das Leben zu nehmen, schwerste Verletzungen erlitten.Nach ihm war tagelang mit einem Großaufgebot gefahndet worden. Uwe K.soll den neunjährigen Mitja missbraucht und erstickt haben. DerHaftrichter hatte dem mutmaßlichen Mörder Ende vergangener Woche amKrankenbett den Haftbefehl verkündet. Zur Tat äußerte sich der 43-Jährige bei diesem Termin nicht.
Im Haftkrankenhaus der Leipziger Justizvollzugsanstalt liegt UweK. nach Angaben von Sprecherin Susann Mielke in einem Einzelraum.«Aus medizinischen Gründen ist dies ein Überwachungsraum», sagt sie.Der Transport sei ohne Probleme verlaufen und die Abstimmung sei gutgewesen. Ein Arzt aus dem Haftkrankenhaus hatte sich bereits imKlinikum Sankt Georg ein Bild über den Gesundheitszustand von Uwe K.gemacht.
Die Staatsanwaltschaft Leipzig strebt in Rücksprache mit denÄrzten eine baldige Vernehmung des 43-Jährigen an. «Wir bitten aberum Verständnis, dass wir weder den Zeitpunkt für die beabsichtigteVernehmung bekannt geben noch deren Ergebnis mitteilen werden», sagteSprecher Ricardo Schulz. Oberste Priorität hat für die Behörde dieAuswertung der Spuren, die Polizei und Rechtsmediziner sichergestellthaben. Die Ermittlungen seien umfangreich und komplex.
Mitja war am 22. Februar in der Straßenbahn auf seinenmutmaßlichen Mörder getroffen. Zwei Tage später entdeckte die Polizeiseine Leiche in der Gartenlaube von Uwe K. bei Schkeuditz. Das Opfersoll auf Wunsch seiner Familie in aller Stille beigesetzt werden.
