1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Kreiskrankenhaus: Kreiskrankenhaus: Dennis schreibt Geschichte in Bitterfeld

Kreiskrankenhaus Kreiskrankenhaus: Dennis schreibt Geschichte in Bitterfeld

Von Ulf Rostalsky 22.12.2003, 17:31

Bitterfeld/MZ. - Dass es ein großerMoment in ihrem Leben werden würde, war IlkaMischke seit langem bewusst. Die Geburt ihreszweiten Kindes stand bevor. Damit Geschichtezu schreiben, kam der 29-Jährigen aus Muldenstein(Kreis Bitterfeld) allerdings nicht in denSinn. Sie brachte am Sonnabend einen Jungenzur Welt. Dennis, 52 Zentimeter groß und 3740Gramm schwer. Er ist das erste Kind, das imneuen Kreiskrankenhaus Bitterfeld geborenwurde. Doch nicht nur das. Er ist auch dasKind, das fast auf den Tag genau nach 39 JahrenPause in einem Bitterfelder Kreißsaal dasLicht der Welt erblickte.

Dabei hatte der 20. Dezember für Ilka Mischke,Ehemann Ralf und die fünfjährige Tochter Celinanoch recht ruhig angefangen. "Wir sind nachBitterfeld ins Krankenhaus gefahren. Nichtswar anders als sonst", erzählt die junge Mutter.Von der unmittelbar bevorstehenden Geburtahnte sie nichts. Doch der Hinweis, fortannicht mehr nach Wolfen, sondern in die amselben Tag bezogene Entbindungsstation nachBitterfeld zu kommen, war kurz darauf Goldwert. Denn wenige Stunden später war es soweit. "Jetzt geht es los", rief Ilka Mischkeam Nachmittag ihrem Mann zu. Rasch brachensie auf, fuhren in das Bitterfelder Krankenhaus.Und um 19.40 Uhr wurde Dennis geboren.

Etwas mehr Stress hatte es 39 Jahre zuvorbei Angelika und Erich Pötzsch gegeben. "ZweiMal waren wir im Krankenhaus, zwei Mal wares falscher Alarm", erinnert sich das Ehepaaran die Ereignisse im Dezember 1964. Die Jungvermähltenaus Holzweißig warteten sehnsüchtig auf ihrerstes Kind. "Beim dritten Mal wurde es ernst.Ich habe den Lkw vom Schwager genommen undmeine Frau ins Krankenhaus gebracht." ErichPötzsch weiß noch, dass an jenem 21. Dezemberder Schnee kniehoch lag. Dass seine TochterCornelia für lange Zeit das letzte Kind seinsollte, das im Bitterfelder Krankenhaus dasLicht der Welt erblickte, wusste er indesbislang nicht: "Unsere Conny?"

Nach der Geburt ging für Familie Pötzsch dannalles glatt. "Meine Schwester arbeitete damalsauch im Krankenhaus. Die hat Urlaub bekommenund sollte mich mit der kleinen Conny unterstützen",erzählt Angelika Pötzsch. Sie und ihr Mannkonnten mit ihrer gerade drei Tage alten TochterHeiligabend dann schon zu Hause feiern.

Cornelia Pötzsch trägt heute den FamiliennamenHerrmann, ist 39 Jahre alt, lebt im sächsischenWeißwasser, hat selbst zwei Kinder - und bliebeiner Familientradition treu. Wie Mutter,Tante und Schwester ist sie Krankenschwestergeworden. Dass sie mit ihren Eltern damals,vor fast genau 39 Jahren, ein Stück BitterfelderGeschichte schrieb, überrascht auch sie. Aberwenn es so sei, sei das eine schöne Sache.

Auf einen guten Verlauf der ersten Lebenstageihres Sohnes Dennis hofft indes Ilka Mischkeim Bitterfelder Krankenhaus. "Mit etwas Glückdürfen wir Heiligabend nach Hause", sagt dieFriseurin. Vorbereitungen für das Fest müssenkeine großen mehr getroffen werden. "AlleGeschenke sind seit Wochen eingepackt." Dasgrößte schlummert derweil friedlich in seinemBett und nimmt von dem Rummel um seine Geburtgar nichts wahr.