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Nur alle 71 Jahre sichtbar Teufelskomet über Sachsen-Anhalt: So können Sie 12P/Pons-Brooks heute sehen

Der Teufelskomet 12P/Pons-Brooks ist am 10. April von Sachsen-Anhalt aus am Himmel zu erkennen. Wer ihn sehen will, muss am Mittwochabend gut vorbereitet sein – ein Experte gibt Tipps.

Von David Fuhrmann/dpa Aktualisiert: 10.04.2024, 10:31
Der Komet 12/Pons-Brooks wird auch Teufelskomet genannt. Am Mittwoch ist er von Sachsen-Anhalt aus am Himmel zu sehen. 
Der Komet 12/Pons-Brooks wird auch Teufelskomet genannt. Am Mittwoch ist er von Sachsen-Anhalt aus am Himmel zu sehen.  Foto: dpa

Halle (Saale). - Der 10. April 2024 ist im Kalender von Astronomie-Freunden in Sachsen-Anhalt dick unterstrichen. An diesem Mittwoch ist eine besonders malerische Konstellation am Himmel zu erkennen: Die schmale Mondsichel gesellt sich zum Planeten Jupiter, und ein Stück darunter zieht der Teufelskomet so nah an der Erde vorbei, dass er mit etwas Glück mit bloßem Auge gesehen werden kann – wohl ein letztes Mal, bis er wieder für 71 Jahre verschwindet.

Komet 12P/Pons-Brooks auch für Laien erkennbar

Seinen Namen verdankt der Teufelskomet, der unter Wissenschaftlern 12P/Pons-Brooks genannt wird, den zwei hellen Spitzen, die wegen Gasausbrüchen an der Oberfläche wie zwei Hörner aussahen. Die Hörner sind mittlerweile aber wieder verschwunden. Der Schweifstern ist ein periodischer Komet, erstmals seit 71 Jahren ist er wieder von der Erde aus zu sehen. So lange benötigt der Komet mit dem auffällig leuchtenden, grün-weißen Schweif, um die Sonne einmal zu umkreisen.

Bis Mittwochabend kann der Himmelskörper von Sachsen-Anhalt aus noch erspäht werden, dann wird er am Nordhimmel nicht mehr zu sehen sein. Aber wo müssen Neugierige am Mittwoch genau hinschauen?

Leiter des Planetariums Halle gibt Tipps

Für ungeübte Himmelsbeobachter dürfte es nicht ganz einfach sein, den Kometen zu lokalisieren. Wer es trotzdem probieren will, für den hat Dirk Schlesier, der Leiter des Planetariums Halle, Tipps. „Mit einem Fernglas sucht man am besten erst einmal nach dem Jupiter“, empfiehlt Schlesier. Wer die hell leuchtende Orientierungshilfe gefunden hat, der solle ein Fingerbreit weiter nach rechts blicken und „nach einem verwaschenen Fleckchen Ausschau halten“, so Schlesier.

Der Teufelskomet sei relativ flach am Horizont, tief in westlicher Richtung. „Das macht die Suche herausfordernd, das Himmelsobjekt ist nur in der Dämmerung gut erkennbar“, sagt Schlesier. Wenn es dunkel ist, sei der Komet längst untergegangen und nicht mehr zu erkennen.

Komet 12P/Pons-Brooks: Diese Apps helfen, ihn zu erkennen

Mit optimalen Bedingungen, also bei klarem Horizontblick und wenig externen Lichteinflüssen „kann man den Kometen vielleicht sogar mit bloßem Auge sichten“, sagt Schlesier.

Wem das Aufspüren des Kometen nicht gelingt, der kann sich Hilfe per App holen – etwa mit Starlight, Star Walk oder SkyView. Die in der Basisversion kostenlosen Apps nutzen Positionsdaten und zeigen Sternbilder und Planeten an, wenn man die Smartphone-Kamera gen Himmel richtet.