Klinikum Hoyerswerda in Sachsen Klinikum Hoyerswerda in Sachsen: Strafbefehl gegen Anästhesisten nach Tod von Schwangeren
Hoyerswerda/dpa. - Wegen fahrlässiger Tötungsollen 90 Tagessätze gezahlt werden, deren Höhe nach dem Einkommenberechnet werde, sagte der Direktor des Amtsgerichts Hoyerswerda,Michael Goebel, am Mittwoch. Er bestätigte einen Bericht der«Sächsischen Zeitung» (Mittwochausgabe). Drei Frauen waren beiKaiserschnitt-Entbindungen gestorben, weil an einem Narkosegerät dieSchläuche für Lachgas und Sauerstoff vertauscht worden waren. Der fürdie Wartung zuständige Techniker hatte bereits im November 2006 einenStrahlbefehl über 4500 Euro erhalten.
Die Strafbefehle an die beiden Ärzte seien noch nicht verschicktworden. «Der Tag der Zustellung ist entscheidend», sagte Goebel.Danach beginne eine zweiwöchige Frist, in der Einspruch eingelegtwerden kann. Gegen einen weiteren Anästhesisten hat dieStaatsanwaltschaft Bautzen unterdessen Anklage beim Landgericht inBautzen erhoben. Er hat einen Strafbefehl nicht akzeptiert. Derzeitwerde geprüft, ob ein Verfahren eröffnet werde, sagteGerichtssprecher Heiko Philippi. Der Prozess werde frühestens imApril beginnen. Ein vierter beschuldigter Arzt hat sich bisher nichtgeäußert, ob er einen Strafbefehl annimmt.