Investition: Investition: Großer Bahnhof in Halle

Halle (Saale)/MZ. - Dem in Halle geplanten Bau des größten Rangierbahnhofs Mitteldeutschlands steht nichts mehr im Weg. Die bereits vor Jahren fertig konzipierte Anlage schien aus Geldmangel schon gescheitert zu sein, doch nun ist der größte Hemmschuh für das Mammut-Projekt beseitigt. "Die notwendigen rund 120 Millionen Euro stehen bereit", teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Noch in diesem Jahr könne die Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und der Deutschen Bahn AG (DB) unterschrieben und 2012 mit dem Bau begonnen werden.

Auf dem offiziell als "Zugbildungsanlage Halle-Nord" bezeichneten Rangierbahnhof sollen täglich bis zu 2 400 Güterwagen zu neuen Zügen zusammengestellt werden. "Der Logistikstandort Halle ist damit eines von zehn Schienengüterverkehrszentren Deutschlands. 150 Arbeitsplätze entstehen", sagte Bernd Löhn, Produktionsleiter bei der DB Netz AG.

Derzeit werden am veralteten halleschen Güterbahnhof täglich gerade rund 100 Waggons verschoben. Wegen der bevorstehenden Modernisierung ist eine Vielzahl von Rangierfahrten auf die Anlagen in Leipzig-Engelsdorf, Dresden, Magdeburg, Großkorbetha, Erfurt, Saalfeld, Zwickau und Riesa verlagert worden. Die dortigen Güterbahnhöfe werden nach der Inbetriebnahme des neuen Drehkreuzes in Halle aber zu "Knotenbahnhöfen" herabgestuft und nur noch Züge vorsortieren.

Mit dem grünen Licht für den Rangierbahnhof wird auch eine weitere, noch größere Investition angeschoben - der 385 Millionen Euro teure Ausbau der Bahnanlagen in Halle zu einem Eisenbahnknoten, der auch den Hauptbahnhof umfassen soll. Wie eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums sagte, müsse eine erste Baustufe dieses Projekts parallel zum Rangierbahnhof fertig gestellt werden. Die Zeit drängt. Auch, weil die 100 Jahre alte Schieneninfrastruktur in Halle für das ICE-Zeitalter fit gemacht werden muss. Denn 2015 soll die Saalestadt in das neue ICE-Netz (Berlin Halle-Frankfurt / München) integriert sein. Eine DB-Sprecherin versicherte aber, dass auch während des Baus des Rangierbahnhofs die Fahrt der Züge durch Halle auf der ICE-Neubaustrecke gewährleistet sein werde.