Hintergrund Hintergrund: Tradition des Weinanbaus an Saale und Unstrut
Freyburg/ddp. - Darin schenkte er dem Kloster Memleben beiNebra sieben Orte im Unstrutgebiet und ausgedehnte Weinländereien.Mit der Gründung des Zisterzienser-Klosters Pforta 1137 begann dereigentliche Weinbau in diesem Gebiet. Pforta zwischen Naumburg undBad Kösen wurde zum größten Weinlandbesitzer im damaligen Thüringen.
Um 1500 soll die Rebfläche zwischen 4000 und 6000 Hektar betragenhaben. Nach Jahrhunderten mit Kriegen, Klimaveränderungen undRebkrankheiten stand der Weinbau gegen Ende des 19. Jahrhunderts vordem Aus. Um 1900 gab es nur noch einen Rest von 31 Hektar. Erst durchdie Gründung von Weinbaugesellschaften Anfang des 20. Jahrhundertserlangte das Gebiet seine alte Bedeutung zurück. 1934 wurde dieWinzervereinigung Freyburg gegründet.
Anfang der 1960er Jahre bauten die LandwirtschaftlichenProduktionsgenossenschaften (LPG) Rebflächen wieder auf. 1986 betrugdie Gesamtrebfläche rund 490 Hektar. Durch den strengen Winter1986/87 musste die Hälfte gerodet werden. Im Jahr 1987 ernteten dieWinzer nur 62 Tonnen Trauben. Vier Jahre zuvor waren es noch 2800Tonnen.
1990 wurde der Weinbauverband Saale-Unstrut gegründet, der einJahr später gemeinsam mit dem Sächsischen Verband in den DeutschenWeinbauverband aufgenommen wurde.
Mit einer Rebfläche von 684 Hektar gehört das WeinbaugebietSaale-Unstrut heute zu den kleinsten in Deutschland. Es erstrecktsich an der Saale von Jena und Großheringen (Thüringen) über BadKösen und Naumburg bis nach Weißenfels. Weiterhin reicht der Weinbauvon der Saale-Unstrut-Mündung bei Naumburg entlang der Unstrut überFreyburg, Laucha bis nach Nebra. Das kleine Anbaugebiet am Süßen Seebei Eisleben gehört ebenso dazu wie der Weinbau in Werder (Havel).Mit seiner Lage am 51. Breitengrad ist es das nördlichsteQualitätsanbaugebiet Europas.
Der Weinanbau wird vor allem durch die Enge der Flusstäler und dasKlima begünstigt. Die Region zählt zu den niederschlagsärmstendeutschen Weinbaugegenden. Mit einer jährlichen Sonnenscheindauer von1200 bis 1600 Stunden liegt das Gebiet um ein Drittel unter dembadischen Durchschnitt. Dennoch entstehen klare sortentypische Weine.Seine besondere Qualität verdankt der Wein den Muschelkalk- undBuntsandsteinböden.