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Geschlossene Bordelle Geschlossene Bordelle: Keine Corona-Hilfe für Sexarbeiterinnen

13.04.2020, 07:46
Eine Prostituierte in einem Bordell.
Eine Prostituierte in einem Bordell. dpa

Plauen/Dresden - Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus treffen Prostituierte besonders hart. Während andere Branchen Kurzarbeitergeld, Soforthilfen oder zinslose Kredite beantragen können, fallen Menschen in der Prostitution durchs Raster, sagte Hannah Drechsel von Karo e.V. der Deutschen Presse-Agentur. Der Plauener Verein kämpft im Grenzgebiet zu Tschechien gegen Zwangsprostitution und sexuelle Ausbeutung.

Die Situation sei sehr schwierig. „Diese Frauen haben keine Rücklagen, viele dafür ohnehin schon Schulden. Die meisten sind auch nicht krankenversichert.“ Und hätten auch keinerlei Anspruch auf staatliche Hilfen, da die überwiegende Mehrheit der Sexarbeiterinnen aus Osteuropa komme, so Ulrike Richter von der Fachberatungsstelle KOBRAnet. Ohne Einnahmen hätten diese Frauen jedoch keinerlei Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Es sei daher eine teilweise Verlagerung der Prostitution in die Illegalität zu befürchten. (dpa)