1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Gentechnik: Gentechnik: Pro und Kontra

Gentechnik Gentechnik: Pro und Kontra

26.03.2013, 20:12

Die grüne Gentechnik ist die Anwendung gentechnischer Verfahren im Bereich der Pflanzenzüchtung. Sie unterscheidet sich von der herkömmlichen Züchtung, indem einzelne Gene gezielt transferiert und dabei Artgrenzen sowie andere Kreuzungshindernisse leichter überschritten werden können.

Pro: Befürworter der Züchtungsmethode verweisen darauf, dass gewünschte Eigenschaften wie Trockentoleranz oder höherer Nährstoffgehalt schnell erreicht werden können. Ein Gentransfer zwischen verschiedenen Arten finde auch in der Natur etwa durch Viren statt. Im Labor werde dies nur gezielt vollführt. Eine Gesundheitsgefährdung für den Menschen durch zugelassene Gen-Pflanzen konnte in den vergangenen 20 Jahren nicht festgestellt werden. Die Anhänger argumentieren, dass wegen der wachsenden Weltbevölkerung die Landwirtschaft bei begrenzter Ackerlandfläche ihre Produktivität deutlich erhöhen muss. Dies sei durch Gen-Pflanzen möglich.

Kontra: Die Gentechnik kann sich nach Ansicht von Kritikern auf zahlreichen Feldern schädlich auswirken. So könnten schädlingsresistente Pflanzen nicht nur für Schädlinge, sondern auch für andere Organismen gefährlich sein. Und die Schädlinge könnten sich durch Mutation wappnen und so noch gefährlicher werden. Ein Nebeneinander genveränderter und unveränderter Pflanzen ist für die Gegner undenkbar. Die Eigenschaften gentechnisch veränderter Sorten würden regelmäßig auf Wild- und Kulturpflanzen übertragen. Etwa weil Samen auf dem Feld bleibt oder durch Wind auf andere Felder kommt. Auch für den Menschen werden Risiken gesehen: Ein Nuss-Gen im Mais wäre ein Problem für Nuss-Allergiker. Weit gefährlicher wird der Einsatz von Antibiotika-Resistenzgenen eingeschätzt, der zu antibiotika-resistenten Bakterien führen könnte.

Gentechnische Methoden werden in der Forschung in Sachsen-Anhalt weiter eingesetzt. Neben Einrichtungen wie dem Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben und dem Institut für Pflanzenbiochemie (IPB) in Halle forscht unter anderem die Uni Halle in diesem Bereich. Nach Angaben von Roland Schnee vom IPK verwende „jede moderne Pflanzenforschung“ diese Methoden. Daneben arbeiten Firmen in Halle und Gatersleben mit der grünen Biotechnologie.