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Gemeinnützige Stiftungen Gemeinnützige Stiftungen: Schriftsteller hilft Kranken

Von Steffen Höhne 05.02.2006, 19:41

Gräfenhainichen/MZ. - Als nach langer Krankheit Ruth Hildebrandt starb, zog es den Schriftsteller im Herbst 2003 zurück nach Gräfenhainichen. Wieder klopfte er an die Tür des Bürgermeisters - diesmal wollte er fast 50 000 Euro spenden. Rußbült hielt nicht einfach die Hand auf: "Das Geld war für soziale Zwecke bestimmt, sollte aber nicht einfach verfrühstückt werden." Der Bürgermeister schlug die Gründung einer Stiftung vor. Der Schriftsteller war begeistert.

Hildebrandt ist in Gräfenhainichen bekannt. Sein bekanntestes Buch "Die Jäger von der Hohen Jöst" - eine Erzählung aus der Dübener Heide - erschien mit einer Auflage von 75 000 Exemplaren. Sieben Jahre schrieb er Geschichten für die Sandmann-Produktionen im Fernsehen. Sein Humor kommt bei den Kindern an.

Im Andenken an seine Frau gründete er Anfang 2004 die "Ruth-und-Otto-Hildebrandt-Stiftung" mit einem Kapital von 44 000 Euro. "Von den Zinsen - immerhin 2 000 Euro im Jahr - werden nun Bürger in Gräfenhainichen unterstützt. Zwei Drittel des Geldes gehen an erkrankte und dadurch in Not geratene Menschen, ein Drittel dient der Förderung junger Talente, erklärt Rußbült, der Vorstandsvorsitzender der Stiftung ist.

Über die Anträge beraten der Schriftsteller und der Bürgermeister gemeinsam. So erhielten die Selbsthilfegruppe der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft Zuwendungen, Privatpersonen wurde mit Einkaufsgutscheinen geholfen und die Johannes-Gutenberg-Grundschule bekam einen neuen Computerarbeitsplatz. Hildebrandt freut sich: "Es ist schön, noch zu Lebzeiten zu sehen, dass das Geld Gutes bewirkt"