Gebietsreform Gebietsreform: Was sind Verbandsgemeinden?
Halle (Saale)/MZ - Sie haben so wohlklingende Namen wie Goldene Aue oder An der Finne. Aber eigentlich sollte es sie gar nicht geben. Die Verbandsgemeinden sind der notwendige Kompromiss der Gemeindegebietsreform 2009. Damals wurden die Verwaltungsgemeinschaften in Sachsen-Anhalt aufgelöst und Gemeinden fusioniert. Die Regierung erhoffte sich davon effizientere Verwaltungen und Kostenersparnis.
Als Wunschmodell schwebte dem Land die Einheitsgemeinde vor. Sie zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie ein klares Zentrum besitzen. Zumeist ist das eine Stadt oder ein prägender Ort. Auf diesen Mittelpunkt sind alle anderen Teile der Kommune ausgerichtet. Bei den meisten Gemeinden funktionierte das. In einigen Fällen gab es jedoch Schwierigkeiten.
Vorbild Rheinland-Pfalz
Manche Städte und Dörfer konnten keinem prägenden Ort zugeordnet werden. Für diese Fälle wurden deswegen die Verbandsgemeinden eingeführt. Sie orientieren sich an dem Vorbild aus Rheinland-Pfalz. In Sachsen-Anhalt gibt es derzeit 18 Verbandsgemeinden, die wiederum aus 114 Mitgliedsgemeinden bestehen. Sie konnten in einer Übergangsphase nach der Kommunalreform gebildet werden.
Da sie aber eigentlich nicht erwünscht sind, durften sie nur unter strengen Voraussetzungen gegründet werden. Sie müssen drei bis acht Mitgliedsgemeinden haben und insgesamt über 10 000 Einwohner. Außerdem dürfen sie nicht in der Nähe der drei kreisfreien Städte Halle, Dessau-Roßlau und Magdeburg liegen.