Fremdenverkehr im Harz Fremdenverkehr im Harz: Traum vom Kempinski-Hotel in Stiege scheint geplatzt

Stiege/dpa. - Der Traum vom ersten Kempinski-Hotel im Harzscheint geplatzt. Das Land hat seinen Fördermittelbescheid für das Projekt widerrufen, weil der Investor die notwendigen Auflagen dafürnicht erfüllen konnte, sagte eine Sprecherin desWirtschaftsministeriums am Freitag der dpa. Das Land wollte dasProjekt in Stiege (Landkreis Wernigerode) mit 24,8 Millionen Eurofördern. Insgesamt habe das Vorhaben einen Umfang von rund 50Millionen Euro.
Die weltweit agierende Kempinski-Gruppe wollte die 4-Sterne-Anlagemit insgesamt 300 Betten betreiben und dort mehr als 100Arbeitsplätze schaffen. Der Spatenstich war im Februar 2003 auf demAreal des Albrechtshauses erfolgt. Der 105 Jahre alte Komplex war inder DDR als Erholungsheim und Lungenklinik genutzt worden. Seit 1990steht das Haus leer. Im Mai 2005 sollte hier das Hotel eröffnetwerden.
Nach Ministeriumsangaben war die Förderung an bestimmte Auflagengebunden. Der Investor aus der Schweiz konnte diese jedoch innerhalbder gesetzlich vorgeschriebenen Frist von einem Jahr nicht erfüllen.So sei die Frist erst verlängert und später die Fördermittelzusagezurückgezogen worden. Dagegen habe der Investor Widersprucheingelegt, der momentan geprüft werde. Der Investor könne aberjederzeit einen neuen Fördermittelantrag stellen.
Auch Reiner Mämecke vom Bauamt der zuständigenVerwaltungsgemeinschaft «Hochharz» in Hasselfelde sieht kaum nochChancen für die Luxus-Hotelanlage. «Der Investor und das Projektwaren ein Hoffnungsträger für die Region», sagte er. «Jetzt herrschtgroße Betrübtheit. Das Hotel war ein Strohhalm.» Laut Mämecke wurdenbereits einige Gebäude abgerissen, Bäume gefällt und Containeraufgestellt. «Die Hoffnung stirbt eben immer zuletzt.»
