Flaschenöffner und Badeenten Flaschenöffner und Badeenten: Bunter Wahlkampf in Sachsen-Anhalt

Magdeburg/dpa. - Die Parteien in Sachsen-Anhalt haben kräftig in den Wahlkampf investiert. Neben tausenden Wahlplakaten wurden auch zahlreiche kuriose Wahlgeschenke wie Ohrenstöpsel, Kondome und kleine Badeenten bestellt, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur dpa ergab. Die Landesverbände geben jeweils mehrere 10 000 Euro für den Wahlkampf aus - wobei die Finanzierungsregeln unterschiedlich sind.
CDU: Die Christdemokraten in Sachsen-Anhalt wollen maximal 15 000 Euro in den Bundestagswahlkampf stecken. Damit hat sich der Betrag im Vergleich zu 2009 verdreifacht. Allerdings kommt ein Großteil der Wahlkampfinvestitionen von den Kreisverbänden. So setzt allein der Kreisverband Halle 10 000 Euro ein, der Verband in Magdeburg 5000 Euro. Auch die Bundespartei und die Direktkandidaten geben Geld.
Zu den Werbemaßnahmen des CDU-Landesverbandes zählen unter anderem 16 000 Plakate und mehr als 300 Großflächen, die die Bundespartei finanziert. Weitere Werbematerialien wurden von den Kandidaten und Kreisverbänden gekauft. „Kuriositäten sind uns nicht bekannt“, sagt Landesgeschäftsführer Mario Zeising.
Linkspartei: Die Linke Sachsen-Anhalt wird rund 70 000 Euro in den Wahlkampf stecken - wobei der Wahlkampf im Wesentlichen zentral finanziert wird. 2009 waren es noch 65 000 Euro. Auch Kreisverbände und Kandidaten investieren. Aber: „Grundsätzlich steht Die Linke dafür, dass Kandidaturen unabhängig von den persönlichen finanziellen Verhältnissen möglich sein müssen“, sagt Sprecherin Anke Lohmann.
Zum Werbeprogramm der Linkspartei gehören neben Plakaten und einer Wahlzeitung mit einer Auflage von einer Million Stück auch diverse Kleinigkeiten. Darunter sind 40 000 Kugelschreiber, 13 000 Flaschenöffner und 8700 Mikrofasertücher. Eine Besondere Attraktion sind laut Partei rote Lastenfahrräder, von denen neun Stück im Land im Straßenwahlkampf unterwegs sind.
SPD: Die SPD unterstützt die Stadt- und Kreisverbände mit jeweils 9000 Euro Zuschuss pro Kandidat - gibt aber selbst darüber hinaus kein Geld aus, sagt Sprecher Falko Grube.
Als außergewöhnlichstes Wahlkampfmittel nennt Grube den Wahlkampfsong „Septemberwind“ des SPD-Bundestagskandidaten Mario Hennig. Zudem habe man Hausbesuche neu im Bundestagswahlkampf eingeführt. „Hier klingeln Teams aus zwei bis drei Mitgliedern bei den Leuten zu Hause. Die Resonanz ist meistens positiv“, sagt Grube. Als Werbegeschenke wurden Ohrenstöpsel, Kondome und Badeenten bestellt.
Grüne: Der Grünen-Landesverband gibt rund 33 000 Euro für den Wahlkampf aus. Weitere Summen steuern die regionale Gliederungen bei - zum Beispiel Magdeburg 12 500 Euro und Halle 7000 Euro. Zum Wahlkampf gehören bei den Grünen neben Wahlplakaten auch Kinospots und Kampagnen im Internet.
FDP: Der Landesverband der Liberalen hat ein Budget von 50 000 Euro für den Wahlkampf - gut zehn Prozent mehr als 2009. Daneben geben die Kreisverbände und Direktkandidaten Geld für die Wahlwerbung aus. Neben 9000 A1-Plakaten wurden nach Angaben des Landesverbandes auch rund 100 Großflächenplakate aufgestellt. Die Werbung reicht vom klassischen Straßenwahlkampf über regionale Fernseh-Spots bis hin zur Nutzung von sozialen Netzwerken.