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Fahnenflüchtiger aus Sachsen-Anhalt Fahnenflüchtiger aus Sachsen-Anhalt: Untergetauchter Bundeswehr-Soldat wohl im Irak in der Krankenpflege

09.08.2015, 11:55
Kämpfer der Terrormiliz IS. Ein vermutlich desertierte Bundeswehr-Soldat aus Gera soll sich im Irak einer Organisation angeschlossen haben, die gegen den IS kämpft.
Kämpfer der Terrormiliz IS. Ein vermutlich desertierte Bundeswehr-Soldat aus Gera soll sich im Irak einer Organisation angeschlossen haben, die gegen den IS kämpft. AP Lizenz

Gera/Halle (Saale) - Der vermutlich desertierte Bundeswehr-Soldat aus Gera ist nach wie vor untergetaucht. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll er sich im Irak aufhalten und in der Krankenpflege arbeiten. Nach aktuellen Erkenntnissen von Ermittlern hat sich der 30-Jährige einer Organisation angeschlossen, die gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kämpft. Die Staatsanwaltschaft Halle wollte dies auf Anfrage mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht kommentieren.

Der in Gera stationierte Soldat war nach einem mehrwöchigen Urlaub Mitte Juni nicht wieder zu seinem Dienst erschienen. Nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft Gera hatte er für den 11. Juni einen Direktflug in den Irak gebucht und ihn auch angetreten. Die Staatsanwaltschaft Gera ermittelt gegen ihn wegen Fahnenflucht, die in Halle wegen des Anfangsverdachts auf Kontaktaufnahme zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

Der Soldat aus Sachsen-Anhalt war zu Jahresbeginn vom Amtsgericht Bitterfeld zu einer Bewährungsstrafe wegen des Besitzes kinderpornografischer Schriften verurteilt worden. Das hatten die Ermittler in Halle kürzlich auf Anfrage bestätigt. Wie das Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr dem MDR sagte, ist der 30-Jährige mittlerweile aus der Armee entlassen worden. Die Entlassung sei zum 3. Juli wirksam geworden. Laut dem Sender hat der Mann in Gera als Personalsachbearbeiter Dienst getan.

(dpa)