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Erzgebirge Erzgebirge: Neuer Optimismus bei der Suche nach dem Bernsteinzimmer

08.02.2008, 15:31
Im erzgebirgischen Deutschneudorf werden vom Hobbyschatzsucher Christian Hanisch (l.) und dem Bürgermeister der Gemeinde, Heinz-Peter Haustein, mit einem Grab- und Tunneldetektor Hohlräume eines Altbergbaus untersucht, in denen versteckte Kisten mit Nazikriegsbeute vermutet werden. (Foto: dpa)
Im erzgebirgischen Deutschneudorf werden vom Hobbyschatzsucher Christian Hanisch (l.) und dem Bürgermeister der Gemeinde, Heinz-Peter Haustein, mit einem Grab- und Tunneldetektor Hohlräume eines Altbergbaus untersucht, in denen versteckte Kisten mit Nazikriegsbeute vermutet werden. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Deutschneudorf/dpa. - Neue Hinweise auf das legendäreBernsteinzimmer haben im deutsch-tschechischen GrenzortDeutschneudorf (Mittlerer Erzgebirgskreis) wieder das Schatzfieberausgelöst. Mit schwerer Technik, Hightech-Suchgeräten und zahlreichenMedienvertretern rückte Bürgermeister Hans-Peter Haustein (FDP) amFreitag an, um den Schatz zu bergen. Geoelektrische Messungen undBodenscans mit einem Detektor hätten in den Hohlräumen der früherenBergbauschächte geometrische Formen wie Quader gezeigt, sagteHaustein. «Das könnten Kisten sein.» Er sei optimistisch, dass darinSchätze lagerten.

Am Freitag musste die Suche zunächst aber ohne Ergebnisabgebrochen werden. Fünf Meter drang der Bagger in den Berg ein, dannwurde es zu gefährlich. Zunächst sollte die SchneebergerBergsicherung die Hohlräume absichern. Am 18. Februar soll es lautHaustein weitergehen.

Der Politiker ist bei seiner unermüdlichen Suche nach demBernsteinzimmer nicht mehr allein. Der Hobby-Schatzsucher ChristianHanisch aus Schleswig-Holstein unterstützt ihn. In Aufzeichnungenseines Vater, der Funker und Navigator bei der Luftwaffe im ZweitenWeltkrieg war, habe er konkrete Koordinaten gefunden, wo die Naziszum Kriegsende Gold und Diamanten versteckt haben sollen. «DieseDaten haben mich nach Deutschneudorf geführt», sagte Hanisch.Hanischs Kenntnisse decken sich mit den Indizien Hausteins. DerBundestagsabgeordnete erzählte, dass ihn immer wieder Berichte vongeheimen Gütertransporten in den letzten Kriegswochen erreichten.

Das Bernsteinzimmer war ein Geschenk des PreußischenSoldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. an den russischen Zaren Peter denGroßen. 1941 wurde es in Zarskoje Zelo bei Petersburg von deutschenSoldaten demontiert und ins Königsberger Schloss gebracht, wo sichseine Spur verliert. Seitdem wurde es an mehr als 100 Plätzenvermutet.

Die undatierte Aufnahme zeigt die Nordwand des rekonstruierten Bernsteinzimmers im Katharinen-Palast bei St. Petersburg/Russland. (Foto: dpa)
Die undatierte Aufnahme zeigt die Nordwand des rekonstruierten Bernsteinzimmers im Katharinen-Palast bei St. Petersburg/Russland. (Foto: dpa)
dpa