Erfurt Erfurt: Bombendrohung am Gutenberg-Gymnasium

Erfurt/dapd. - Die etwa 500 Schüler seien in einerbenachbarten Schule untergebracht worden, sagte ein Sprecher derPolizei auf dapd-Anfrage. Das abgesperrte Gebäude wurde über mehrereStunden von drei Spürhunden nach Sprengstoff abgesucht. DieBombendrohung sei in «schriftlicher Form» eingegangen. Ob es sich umeinen Fehlalarm handelte, war zunächst unklar.
Die Schulleiterin habe die Rettungsmaßnahme in Eigenregiedurchgeführt. Neben den Spürhunden war auch die Spurensicherung derKriminalpolizei im Einsatz. «Vom Dachboden bis zum Keller wird Raumfür Raum durchsucht», sagte der Sprecher. Die Polizei war um kurznach 10.00 Uhr informiert worden.
Im April 2002 hatte ein 19-jähriger Ex-Schüler amGutenberg-Gymnasium 16 Menschen erschossen und sich dann selbstgetötet. Er hatte ein Jahr zuvor das Abitur nicht bestanden undhätte es auch nicht wiederholen können, weil er einige Wochen zuvorwegen Urkundenfälschung von der Schule verwiesen worden war. Erstvor rund eineinhalb Monaten hatte ein 14-jähriger Schüler an derGrete-Unrein-Schule in Jena mit einer Bombendrohung für Aufregunggesorgt.
Seit dem Amoklauf besteht in Thüringen ein Notfallplan fürSchulen. Ziel sei ein engmaschiges Informations- und Meldesystem,sagte ein Sprecher des Kultusministeriums am Montag der dapd. JedeSchule besitze einen Notfallordner, der dem jeweiligen Schuldirektorden Anweisungen für Notfälle wie einer Bombendrohung vorgebe,darunter die Alarmierung der Polizei und Schulämter.
