Ehemann von Cornelia Pieper Ehemann von Cornelia Pieper: Lutz Pieper ist tot

Halle/MZ - Lutz Pieper ist tot. Der Ehemann der Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper, hat sich nach MZ-Informationen das Leben genommen. Die 54-Jährige fand ihn am Dienstagmorgen in ihrem Haus in Lieskau bei Halle. Lutz Pieper wurde 55 Jahre alt.
Das Innenministerium von Sachsen-Anhalt bestätigte den Tod, äußerte sich aber nicht zu den Hintergründen. Zuvor hatte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) die Landesregierung informiert. Die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Halle, Heike Geyer, erklärte auf Anfrage, dass die Behörde ein Verfahren zur Ermittlung der Todesursache eingeleitet habe und der Leichnam deshalb obduziert werde. Zur Todesursache schwieg sie.
Nach MZ-Informationen wird Fremdverschulden ausgeschlossen. Cornelia und Lutz Pieper haben einen Sohn.
Lutz Pieper war Tankwart von Beruf. 1988 wollte er sich selbstständig machen und trat deshalb gemeinsam mit seiner Frau in die Liberaldemokratische Partei Deutschlands (LDPD) ein. Später betrieb Lutz Pieper in Halle lange Jahre ein kleines Lebensmittelgeschäft in der Nähe des Kurt-Wabbel-Stadions, das den Namen trug: „Der nette Laden.“
Cornelia Pieper machte für die FDP in der Landes- und Bundespartei Karriere. Sie wurde stellvertretende Bundesvorsitzende und später Generalsekretärin, 1998 Bundestagsabgeordnete und als Vertraute von Außenminister Guido Westerwelle 2009 Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Unterdessen war auch Lutz Pieper auf seine Weise politisch aktiv. So ließ die damalige FDP-Landtagskandidatin Martina Wildgrube 2006 wissen, sie sei erst vor drei Jahren in die Partei eingetreten. „Mein Getränkehändler sprach mich an, ob ich Mitglied werden will“, erzählte sie. Der Getränkehändler war Lutz Pieper. Wildgrube war nicht die einzige, die er ansprach. Das Ehepaar Pieper war immer wieder gemeinsam in der Öffentlichkeit für die FDP im Einsatz - so wie auf unserem Foto anlässlich eines Festes von Cornelia Pieper in Halle, bei dem auch der ehemalige Außenminister Klaus Kinkel zu Gast war.
In der Partei löste die Todes-Nachricht Bestürzung aus. „Es tut mir unendlich leid“, sagte der ehemalige Landesvorsitzende Veit Wolpert der MZ. Andere Parteimitglieder erklärten, sie müssten die Nachricht erst einmal verarbeiten. Cornelia Pieper hat nach Angaben ihrer Sprecherin zunächst alle Termine abgesagt. Auch am bevorstehenden FDP-Bundesparteitag wird sie nicht teilnehmen.